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DOI: 10.1055/s-0034-1372381
Metastasiertes kastrationsresistentes Prostatakarzinom – Mit Cabazitaxel eine Docetaxel-Resistenz durchbrechen
Publication History
Publication Date:
25 March 2014 (online)
Die Chemotherapie ist ein wichtiger Baustein bei der Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRCP) nach LHRH-Versagen. Kommt es unter Docetaxel zum Tumorprogress, so gibt es mit Cabazitaxel (Jevtana®) eine gute Option, die Taxanbehandlung fortzuführen, berichtete Prof. Burkhard Otremba, Oldenburg, beim 31. Deutschen Krebskongress in Berlin. Die Strategie, nach Docetaxel unmittelbar Cabazitaxel zu verabreichen, ermöglicht dabei eine mediane Überlebenszeit der Patienten von rund 2½ Jahren. Das belegen die Ergebnisse der TROPIC-Studie, in der nach 2 Jahren noch ein signifikant besseres Überleben unter Cabazitaxel im Vergleich zu Mitoxantron dokumentiert wurde.
Keine ultimative Reserve sondern ein Behandlungs-Eckpfeiler
Durch die Cabazitaxel-Gabe lässt sich laut Otremba eine Docetaxel-Resistenz durchbrechen, der Wirkstoff ist auch dann noch wirksam, wenn die Docetaxel-Gabe aufgrund einer Tumorprogression beendet werden musste. Das dürfte daran liegen, dass Cabazitaxel eine geringere Affinität als Docetaxel zur Pgp-Effluxpumpe besitzt, welche für die Ausschleusung des Wirkstoffs aus der Tumorzelle verantwortlich gemacht wird. Von Cabazitaxel profitieren dabei auch Patienten mit schnellem Progress unter oder kurz nach Docetaxel. Der Wirkstoff bessert das Gesamtüberleben unabhängig vom Tumorgrad und auch unabhängig vom Ansprechen auf eine primäre antihormonelle Therapie (ADT).
Wie Otremba darlegte, ist die Chemotherapie somit keineswegs „eine ultimative Reserve“ beim mCRCP, sondern ein Behandlungs-Eckpfeiler. Sie sollte frühzeitig im Therapieplan Berücksichtigung finden, da so die resultierenden Überlebensvorteile genutzt werden, ohne dem Patienten jedoch weitere Therapiechancen in nachfolgenden Sequenzen vorzuenthalten. Denn, so Otremba, „in Analogie zu anderen Tumorentitäten müssen wir auch beim mCRCP dafür sorgen, dass möglichst viele verfügbare Therapieoptionen zur Anwendung kommen können“.
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Chemotherapie als zweite Linie nach Docetaxel sinnvoll
Dass eine Chemotherapie als zweite Linie nach Docetaxel sinnvoll ist, zeigen unter anderem die Ergebnisse einer retrospektiven Auswertung von 633 Docetaxel-behandelten Patienten einer US-Versorgungsdatenbank. Deutlich häufiger war bei den Patienten dabei eine dritte Linie nach Doxetaxel möglich, wenn beim Taxan-Versagen zunächst mit Cabazitaxel und erst danach mit Abirateron behandelt wurde statt umgekehrt. „Das zeigt uns“, so der Onkologe, „dass es ratsam ist, die Chemotherapie beim mCRCP früh einzusetzen und konsequent auszureizen“.
Christine Vetter, Köln
Quelle: Symposium „Innovative zielgerichtete Therapien“ beim 31. Deutscher Krebskongress am 21. Februar 2014 in Berlin. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.
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