Dtsch Med Wochenschr 2014; 139(48): 2427
DOI: 10.1055/s-0034-1375333
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Kein Wind ist demjenigen günstig, . . .

U. Mader
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Publication Date:
19 November 2014 (online)

. . . der nicht weiß, wohin er segeln will. Das wusste schon der französische Philosoph Michel de Montaigne (1533–1592). Klare Zielvorstellungen, das wissen wir heute, sind in der Therapie des Bluthochdrucks so wichtig wie in der Schifffahrt (oder im Leben). In den letzten Jahren sind die Grenzwerte für den optimalen Blutdruck bei verschiedenen Patientengruppen in Bewegung geraten – dazu mehr in diesem Schwerpunktheft.

Die Zielwerte werden inzwischen in Deutschland sehr viel häufiger erreicht als noch vor 10 Jahren (s. S. 2440). In manchen Bereichen wird sogar über das Ziel „hinausgeschossen" und eine bedenkliche Übertherapie beobachtet. So zeigen es die überraschenden Ergebnisse einer Studie bei Bewohnern eines Pflegeheims (s. S. 2441): Jeder dritte der betagten Patienten wies einen systolischen Blutdruck unter 120 mmHg auf und war damit übertherapiert.

Das richtige Ziel zu kennen, reicht allein nicht aus – der Kurs muss immer wieder überprüft werden. Auch das gilt auf hoher See wie im Leben.

Ihre

Ute Mader