Radiologie up2date 2014; 14(03): 183-186
DOI: 10.1055/s-0034-1377603
Der besondere Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Paraazetabuläre Insuffizienzfraktur

H.-C. Knuth
,
O. Jansen
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Publication Date:
15 September 2014 (online)

Fallvorstellung

Ein 83-jähriger Patient stellte sich mit seit 1 Jahr bestehenden, seit 1 Monat deutlich progredienten, ausschließlich unter Belastung auftretenden rechtsseitigen Leistenschmerzen vor. Vor 4 Jahren war bei ihm ein Urothelzellkarzinom der Harnblase (pTa, G1) transurethral reseziert worden. Anschließend hatte er eine adjuvante intravesikale Chemotherapie mit Mitomycin erhalten. Darüber hinaus waren ein Morbus Parkinson, ein Diabetes mellitus Typ II und eine Osteopenie bekannt, Letztere verifiziert mit der Osteodensitometrie. In der klinischen Untersuchung ergab sich außer parkinsontypischen Befunden als einziger seitendifferenter Befund ein Leistendruckschmerz rechts. Eine radikuläre Symptomatik konnte ausgeschlossen werden, ebenso ein vertebragener Klopfschmerz. Die projektionsradiografischen Aufnahmen der Beckenübersicht, der rechten Hüfte axial und der LWS in 2 Ebenen ergaben nur gering ausgeprägte degenerative Veränderungen beider Hüftgelenke, eine multisegmentale Osteochondrosis vertebralis der LWS und eine als alt imponierende Keilwirbelbildung des BWK12. Insgesamt bestand projektionsradiografisch kein Korrelat für die akute klinische Symptomatik. Das Routinelabor zeigte keine erhöhten Entzündungsmarker.