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DOI: 10.1055/s-0034-1383477
Harnblasenkarzinom – Studienteilnehmer gesucht!
Publication History
Publication Date:
16 June 2014 (online)
Die intravesikale BCG-Instillation ist eine akzeptierte Strategie zur Rezidivprophylaxe beim nicht muskelinvasiven Harnblasenkarzinom. Das am weitesten verbreitete Behandlungsschema ist ein wöchentlicher Induktionszyklus in den Wochen 1–6 sowie eine sog. Maintenance-Therapie (Wochen 1, 2, 3) nach 3, 6 und 12 Monaten. Es ist unbekannt, wie viele Instillationen für eine nachhaltige antitumoröse Immunstimulation erforderlich sind. Wissenschaftliche Untersuchungen legen die Hypothese nahe, dass nach einer initialen Sensitivierung gegenüber BCG-Antigenen die Zahl der Instillationen für eine adäquate Immunantwort mit vergleichbarer klinischer Effektivität reduziert werden kann. Dies würde potenziell die nicht unerheblichen Nebenwirkungen sowie die Kosten reduzieren.
Deshalb ist es das Ziel der NIMBUS-Studie (AB 37/10 der AUO) zu zeigen, dass ein Schema mit reduzierter Anzahl der BCGInstillationen gegenüber dem Standard- Regime beim nicht muskelinvasiven High-Risk-Urothelkarzinom der Blase nicht unterlegen ist. Der primäre Studienendpunkt ist die Zeit bis zum ersten Rezidiv. Sekundäre Endpunkte sind Anzahl und Differenzierungsgrad der Tumorrezidive, die Rate an Progression zu einem höheren Tumorstadium (T2a oder höher) und die Sicherheit, insbesondere das Auftreten von behandlungsassoziierten Toxizitäten > Grad 2.
Insgesamt sollen 1000 Patienten mit High -Grade-Urothelkarzinomen mit Stadium Ta-T1 mit oder ohne begleitendes Carcinoma in situ, die bisher keine intravesikale BCG-Instillation erhalten haben, in europäischen Studienzentren rekrutiert werden. Die Studie startete in Deutschland im Dezember 2013 unter Leitung von Prof. Grimm, Universitätsklinikum Jena, und wird in Deutschland in 33 Zentren angeboten (‣ Abb. [ 1 ]). Die Zentren freuen sich über Zuweisungen von geeigneten Patienten. Bitte prüfen Sie zuvor anhand der Ein- und Ausschlusskriterien, ob Ihre Patienten für die Studie infrage kommen könnten:
Einschlusskriterien
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Vorliegen eines hochgradigen (Ta-T1) Urothelkarzinom der Harnblase mit oder ohne CIS
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es können primäre oder rezidivierende Tumoren sein
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es können einzelne oder mehrere Tumoren sein
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die Re-TUR, welche eine tiefe Resektion oder eine kalte Biopsie der ersten Tumorlokalisation einschließen muss (tief genug um Muskelgewebe zu enthalten), sollte 4–6 Wochen nach der ersten Resektion durchgeführt werden
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alle nachgewiesenen Tumoren müssen komplett reseziert sein
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Vor der BCG-Induktion sollte eine Randombiopsie bestimmter Bereiche der Blase in der Erst- oder Re-TUR erfolgen.
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Eine frühe (innerhalb von 6 Stunden der Resektion) postoperative Einzeldosis-Chemotherapie ist nach der ersten Resektion erlaubt. Diese sollte jedoch nicht nach der Re-TUR gegeben werden, wenn der Patient für die Studie vorgesehen ist.
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Vorherige intravesikale Multi-Instillations-Chemotherapie ist erlaubt, wenn die letzte Instillation 3 Monate vor der Randomisierung in die Studie beendet ist
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Unterzeichnete und datierte Einwilligungserklärung
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Auschlusskriterien
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Jegliche vorherige intravesikale BCG Therapie
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Vorliegen nur eines CIS
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Vorhandensein eines histopathologisch nachgewiesenen muskelinvasiven Urothelkarzinoms der Blase anhand der Proben der Erst- oder Re-TUR
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Patienten mit nicht kompletten Resektionen der nachgewiesenen Tumoren
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Das Fehlen von Muskelgewebe in den Re-TUR Probe(n)
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Vorliegen von Tumoren der oberen Harnwege
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Vorliegen eines anderen histologischen Typs des resezierten Tumors außer einem Urothelkarzinom bei der Erstoder Zweitresektion
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Vorhandensein einer anderen Tumorerkrankung außer einem Basalzellkarzinom der Haut
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Schwangerschaft oder Stillzeit
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Vorliegen von aktiver Tuberkulose, jeglicher Form einer Immunschwäche (z. B. HIV-positive Serologie, Transplantatempfänger) und / oder andere Kontraindikationen der BCG-Therapie
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Patienten mit einem WHO-Performance-Score von > 2 oder ASA-Klasse 4–5
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Patienten, die in den letzten 3 Monaten systemische Zytostatika erhalten haben
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Patienten, die älter als 80 Jahre sind
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Patienten mit unkontrollierbarem Harnwegsinfekt
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Patienten mit Leukozyten < 3,0 x 109/l oder einer Thrombozytenzahl < 100 x 109/l bei Studienbeginn
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Nieren-und Leberfunktionswerte, die mehr als 2-mal höher sind als der obere Normalwert des lokalen Labors
Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Rexer (AUO@MeckEvidence.de).
Nach einer Pressemitteilung (AUO)
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