Akrodynamik – Raus aus dem Schattendasein

Die Therapie nach dem Brunkow-Konzept ist momentan nicht sehr populär. Jedoch völlig zu Unrecht, wie diese vielversprechende Publikation zeigt. Der Buchtitel ist zwar etwas irreführend, aber schnell erklärt: Die Arbeitsgemeinschaft Brunkow hat das Konzept nach Roswitha Brunkow weiterentwickelt und 2010 durch den Begriff Akrodynamik ersetzt. Michael Uebele und Thomas Wolf ist es nun gelungen, das Konzept der Akrodynamischen Therapie (ADT) anschaulich und gut verständlich darzustellen.

Zahlreiche Fotos von Therapiesituationen wecken bereits beim Durchblättern die Neugierde auf verschiedene Einsatzbereiche der ADT. Um diese zu verstehen, erläutern die Autoren in drei Kapiteln wesentliche Grundlagen sowie die Entstehung des Konzepts. Dass die ADT ein ganzheitliches Konzept ist, macht vor allem ein Kapitel deutlich: Es erläutert den Bezug der ADT zum limbischen System und somit ihre Wirkung auf Emotion und Motivation. Auch die Einsatzbereiche stellen Uebele und Wolf ausführlich an Beispielen aus der Orthopädie und Neurologie dar.

Wer sich für die Vielseitigkeit des Brunkow-Konzepts interessiert, wird von diesem Buch begeistert sein. Ein kleines Manko sind die farbigen Hervorhebungen, die oft so zahlreich sind, dass sie eher unübersichtlich wirken. Dennoch enthält das Buch viele nützliche Tipps, die Therapeuten sofort in ihre tägliche Arbeit umsetzen können.

Ina Koetz, Physiotherapeutin aus Osnabrück