Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2014; 21(04): 191
DOI: 10.1055/s-0034-1389136
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Festsymposium im Universitätsklinikum Hamburg, 20. Juni 2014 – Antrittsvorlesung des neuen ZfAM-Direktors Prof. Dr. Volker Harth

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Publication Date:
29 August 2014 (online)

 

    Am 20. Juni 2014 fand im Holstein-Festsaal des Erika-Hauses im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf ein Festsymposium mit Antrittsvorlesung von Professor Dr. Volker Harth zum Thema „Arbeitswelt im Wandel – Herausforderung an eine evidenzbasierte Prävention“ statt. Das Festsymposium vermittelte einen Einblick in die vielseitigen Gefährdungen und Belastungen am Arbeitsplatz und zeigte zugleich aber auch Möglichkeiten für eine evidenzbasierte Prävention auf.

    Nach der Grußansprache der Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks, Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV), sprach als erster Festredner Prof. Dr. Johannes Siegrist, der die Seniorprofessur für psychosoziale Arbeitsbelastungsforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf inne hat und zuvor Direktor des Instituts für Medizinische Soziologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie Leiter des Studiengangs Public Health gewesen ist, zum Thema „Gratifikationskrisen am Arbeitsplatz und ihre Folgen“. In seinem Vortrag zur beruflichen Gratifikationskrise als Modell der Krankheitsentstehung ging er insbesondere auf das damit verbundene erhöhte Depressionsrisiko ein.

    Als zweiter Festredner konnte Prof. Dr. Dr. Hermann M. Bolt, ehemaliger Direktor des Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund, gewonnen werden. Er sprach zu „Toxikologische Bewertung neuer Arbeitsstoffe“ und ging hierbei insbesondere auf die Schwierigkeiten der toxikologischen Bewertung neuer Arbeitsstoffe, wie zum Beispiel der „Multi-walled Carbon Nanotubes“, näher ein. Neue Arbeitsstoffe sind oftmals tierexperimentell unzureichend untersucht, wobei gerade auch arbeitsmedizinische Daten zu Langzeiteffekten fehlen.

    Schließlich ging Prof. Dr. Volker Harth, MPH, Direktor des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), in seiner Antrittsvorlesung zu „Arbeitswelt im Wandel – Herausforderung an eine evidenzbasierte Prävention“ auf die Herausforderungen durch den stetigen Wandel in Arbeitswelt und Gesellschaft ein. Demografischer Wandel, neue Technologien und neue Branchen fordern von der Arbeitsmedizin und maritimen Medizin neue, zum Teil evidenzbasierte Präventionsstrategien. Beispielhaft wurden die von 2 ZfAM-Mitarbeitern koordinierten Leitlinien zu „Gesundheitliche Aspekte und Gestaltung von Nacht- und Schichtarbeit“ und „Ärztliche Eignungsuntersuchungen bei Arbeitnehmern auf Offshore-Windenergieanlagen und Plattformen“ vorgestellt.

    Die Professur für Arbeitsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) beinhaltet zugleich die Leitung des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM). Diese Einrichtung der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) bietet mit arbeitsmedizinischer Poliklinik und 5 klinisch-experimentellen Arbeitsgruppen ideale Voraussetzungen für ein erfolgreiches, interdisziplinäres Zusammenwirken in Forschung, Lehre und Patientenversorgung. Internationale Anerkennung erfährt das ZfAM von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durch die Ernennung zum WHO Collaborating Centre for the Health of Seafarers.

    Volker Harth, Hamburg

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    Antrittsvorlesung von Professor Dr. Volker Harth, Lehrstuhlinhaber für Arbeitsmedizin im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und Direktor des Hamburger Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) (Quelle: C. Ketels, UKE)

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    Antrittsvorlesung von Professor Dr. Volker Harth, Lehrstuhlinhaber für Arbeitsmedizin im Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und Direktor des Hamburger Zentralinstituts für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) (Quelle: C. Ketels, UKE)