Aktuelle Dermatologie 2014; 40(08/09): 320
DOI: 10.1055/s-0034-1389630
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik – Psoriasis und Ekzem besser differenzieren

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Publication Date:
03 September 2014 (online)

 

    Die chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen Psoriasis und Ekzem gleichen sich bei manchen Patienten in ihrem äußeren Erscheinungsbild. Deshalb waren Ärzte bisher darauf angewiesen, aufgrund ihrer Erfahrung und der Untersuchung von Gewebeproben eine Entscheidung zu treffen, welche Behandlung gewählt werden solle. Nun hat ein Forscherteam um M. Quaranta die molekularen Vorgänge, die bei beiden Erkrankungen ablaufen, analysiert und entscheidende Unterschiede gefunden. Damit konnten sie die Entstehung der jeweiligen Krankheitsprozesse erstmalig im Detail nachvollziehen. Darauf aufbauend haben die Wissenschaftler ein Diagnoseverfahren entwickelt, das es erlaubt, Psoriasis und Ekzem anhand von nur 2 Genen zuverlässig voneinander zu unterscheiden.

    In der Studie, die im Juli in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine veröffentlich wurde, identifizierten die Forscher 24 Patienten, die gleichzeitig unter einer Psoriasis und einem Ekzem litten und analysierten auf molekularer Ebene die jeweils charakteristischen Unterschiede der Erkrankungen. Dabei konnten sie zufällige Einflüsse durch Genetik und Umwelteinflüsse reduzieren und ein detailliertes vergleichendes Bild der Entstehung dieser beiden Hautkrankheiten erhalten.

    In den letzten Jahren wurden viele neue, sehr spezifisch wirkende Therapien für die Psoriasis oder das Ekzem entwickelt, die jedoch nur für jeweils eine der beiden Erkrankungen wirksam sind. Eine solche Behandlung kostet in der Regel pro Patient mehrere 10 000 € pro Jahr und ist damit sehr teuer. Deshalb hat es auch einen nicht unerheblichen volkswirtschaftlichen Nutzen, eine genaue Diagnose stellen zu können. Wenn aufgrund der Ausprägung nicht klar ist, um welche der beiden Erkrankungen es sich handelt, hilft nun das neu entwickelte Diagnostikum bei der Unterscheidung. Es handelt sich um einen Test, der Proben der erkrankten und gesunden Haut vergleicht und innerhalb eines Tages abgeschlossen ist.

    Nach einer Mitteilung des Deutschen Forschungszentrums für Gesundheit und Umwelt, München


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