Aktuelle Dermatologie 2014; 40(08/09): 324
DOI: 10.1055/s-0034-1390179
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontaktdermatitis – Jobwechsel verbessert berufsbedingte Symptome

Rezensent(en):
Frank Lichert
Clemmensen KKB et al.
Br J Dermatol 2014;
170: 1100-1105
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. September 2014 (online)

 

Unter den berufsbedingten Erkrankungen nehmen bspw. in Dänemark Hautkrankheiten die Spitzenposition ein. Bei mehr als 90 % handelt es sich um eine Kontaktdermatitis, die häufig mit einer schlechten Prognose einhergeht. K. K. B. Clemmensen et al. haben nun die Prognosen von Patienten, die allergisch auf Gummichemikalien und Latex (ubiquitäre Allergene) bzw. Epoxide (nicht ubiquitäre Allergene) reagierten, verglichen.
Br J Dermatol 2014; 170: 1100–1105

Die dänische Studie schloss 121 Patienten mit einer Kontaktallergie gegen Chemikalien im Gummi und 44 mit einer Epoxid-Allergie ein. Zudem wurden 27 Studienteilnehmer mit einer Kontakturtikaria aufgrund von Naturlatex sowie 7 Patienten, die sowohl auf Gummichemikalien als auch auf Latex allergisch reagierten, untersucht. Letztere gingen allerdings nicht in die Analyse ein. Alle Fälle wurden zwischen Januar und Dezember 2010 vom Danish National Board of Industrial Injuries (DNBII) registriert. Die Wissenschaftler erfassten nach Ablauf von 2 Jahren mit einem Fragebogen den Schweregrad der Ekzeme, den Jobstatus sowie die dermatologische Lebensqualität (Dermatological Life Quality Index, DLQI; hohe Werte signalisieren eine starke Einschränkung der Lebensqualität, niedrige hingegen eine geringe Einschränkung).

Kontakturtikaria mit schlechterer Prognose assoziiert

Die Antwortrate der Studienteilnehmer lag bei 75 %. Das Durchschnittsalter der Patienten, die den Fragebogen ausgefüllt zurückschickten, betrug zu Studienbeginn 42,2 Jahre (Spanne: 16–65 Jahre). Während des Follow-ups verschwanden bei insgesamt 11 % der Patienten die Ekzeme:

  • 22 % der Patienten mit einer Allergie gegen Epoxide und

  • 10 % mit einer Allergie gegen Gummichemikalien gegenüber

  • 0 % der Patienten, die unter einer Kontakturtikaria litten (p = 0,116).

Bei 67 % der Studienteilnehmer verzeichneten die Autoren eine Verbesserung des Hautzustandes. Dies traf deutlich häufiger auf Patienten zu, die ihre Arbeitsstelle gewechselt hatten (p = 0,01). Die DLQI-Werte waren in der Gruppe von Patienten mit Epoxid-Allergie am niedrigsten (mittlerer Wert = 1) und in der Gruppe von Patienten mit Naturlatex-Allergie am höchsten (mittlerer Wert = 5; p = 0,016).

Fazit

Innerhalb der Studie waren Patienten mit einer Kontakturtikaria im Vergleich zu Patienten, die unter einer Kontaktallergie gegen Gummichemikalien litten, durch eine deutlich schlechtere Prognose gekennzeichnet. Bei einem Vergleich zwischen Patienten mit einer Kontaktallergie gegen Chemikalien im Gummi und solchen mit einer Epoxid-Allergie wiesen Erstere eine tendenziell schlechtere Prognose auf. Die Autoren identifizierten zudem eine positive Assoziation zwischen einem Jobwechsel und einer Verbesserung des Hautzustandes.


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