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DOI: 10.1055/s-0034-1390356
Briefe an die Redaktion
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
12 September 2014 (online)
- Fehlerteufel eingeschlichen
- Toller Erste-Hilfe-Koffer
- Rubrik, die gebraucht wird
- Abschaffung Schulgeld überfällig
- Wer keine Physios ausbilden möchte, sollte auf sie verzichten
Zur Meldung „Gesundheitsausgaben in Deutschland“, physiopraxis 6/14
Fehlerteufel eingeschlichen
In der Grafik zu den Gesundheitsausgaben in Deutschland ist uns ein Fehler unterlaufen. Die erste Angabe bezog sich auf das Jahr 1992 und nicht wie in der Grafik angegeben auf das Jahr 1982. Es stimmt also die Aussage, dass sich in 20 Jahren die Gesundheitsausgaben fast verdoppelt haben.
Zum Gewinnspiel physiopraxis 6/2014
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Toller Erste-Hilfe-Koffer
vielen Dank für den tollen Erste-Hilfe-Koffer aus dem Artikel „Nicht in Watte packen“! Ich hätte nicht gedacht, dass ich gewinnen würde, da war die Freude natürlich umso größer. Vielen, vielen Dank.
Mit freundlichen Grüßen
Lynn Gortmann aus Uelsen
Zur Rubrik „Die Rechtsfrage“
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Rubrik, die gebraucht wird
Ein großes Lob an Sie und Ihre Anwälte. Eine tolle Rubrik, die gebraucht wird. Weiter so!
Viele Grüße von einem Therapeuten aus Deutschland
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Zur Meldung „Geht der Schuss nach hinten los?“, physiopraxis 7-8/2014“
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Abschaffung Schulgeld überfällig
Dass Physiotherapeuten in Deutschland für ihre dreijährige Ausbildung im Vergleich zu anderen Berufsausbildungen zwischen 12.000 und 15.000 Euro bezahlen müssen, das war noch nie gerecht. Mit den im Artikel angedeuteten Vorgängen an der Schule für Physiotherapie der Universitätsklinik Freiburg kam der Stein ins Rollen. Endlich wird dieses Thema diskutiert; die Schüler sind vielerorts nicht mehr bereit, die zum Teil unberechtigt hohen Schulgeldzahlungen zu leisten.
PHYSIO-DEUTSCHLAND unterstützt bundesweit die Forderung nach einer Abschaffung des Schulgeldes. Aber die Gemengelage ist kompliziert und nicht so einfach, wie es der Artikel in physiopraxis suggeriert. Die Bundesländer haben die Bildungshoheit, von daher ist die Schulgeldthematik an Physiotherapieschulen bundesweit differenziert zu betrachten. Grundsätzlich lassen sich bzgl. der Finanzierung in Baden-Württemberg vier Typen unterscheiden:
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> Die Schule bekommt öffentliche Mittel und Schulgeld.
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> Die Schule bekommt Mittel der Krankenversicherung (Ausbildungsfonds §17 a KHG) und Schulgeld.
-
> Die Schule bekommt Mittel der Krankenversicherung (s. Punkt 2).
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> Die Schule finanziert sich über Schulgeld.
Bundesweit gilt für alle Schulen das sogenannte Sonderungsverbot. Als Sonderungsverbot wird das Verbot privater Schulen bezeichnet, bestimmte Schüler aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse durch die Höhe des Schulgelds vom Schulbesuch auszuschließen (zu „sondern“). Rechtliche Grundlage ist Abs. 4 des Grundgesetzes. Für die Schulen, die an Kliniken angesiedelt sind, gilt das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG). Hier wird geregelt, dass sofern die Ausbildungsstätte bedarfsgerecht, leistungsfähig und kostengünstig ist, alle Kosten (das heißt Betriebskosten von den Kostenträgern und Investitionskosten vom Land) übernommen werden und damit die ausbildenden Krankenhäuser nicht schlechter dastehen als die nichtausbildenden Krankenhäuser.
Im Artikel wird nun auf eine Äußerung des Vorstands der Uni Heidelberg hingewiesen: „Für ihn (Anm. Autor: den Vorstand) war klar, dass die Schule sich selbst tragen muss und es keine Quersubventionierung geben kann.“ PHYSIO-DEUTSCHLAND stimmt mit dem Vorstand von Heidelberg überein, denn die Gesetzeslage sieht ja genau eine solche Quersubventionierung nicht vor, denn, wie bereits erwähnt, ausbildende Krankenhäuser dürfen nicht schlechter dastehen.
In der Überschrift wird die Frage gestellt: „Geht der Schuss nach hinten los?“ Schulgeldfreiheit an den Physiotherapieschulen an Kliniken muss also keinesfalls als Konsequenz die Schließung dieser Schulen zur Folge haben. Voraussetzung ist, dass hier endlich Transparenz geschaffen wird über die tatsächliche Finanzierungssituation der Physiotherapieschulen in Baden-Württemberg. In der Denkschrift des Landesrechnungshofes aus dem Jahre 2012 wird bereits deutlich angeregt, die Finanzierungssituation der Schulen für Therapieberufe im Land Baden-Württemberg zu überdenken, da diese fast alle gegen das Sonderungsverbot verstoßen. Daher fordern wir auch eine Erhöhung der öffentlichen Mittel zur Förderung der privaten Schulen für die Physiotherapieausbildung.
Der Stellenwert der Physiotherapie für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung wird von niemandem mehr ernsthaft bestritten, deshalb ist die Abschaffung des Schulgelds für die Ausbildung überfällig.
Michael N. Preibsch, im Namen des Vorstandes von PHYSIO-DEUTSCHLAND
Baden-Württemberg
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Wer keine Physios ausbilden möchte, sollte auf sie verzichten
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sie berichteten in der Juli-Ausgabe über die Absicht der Uniklinik Heidelberg, die Schule für Physiotherapie eventuell zu schließen. Die Entscheidung des Klinikvorstandes, keine Physiotherapieschüler im Herbst aufgrund eines geringen Ausbildungsgeldes aufzunehmen, reiht sich ein in die üblichen Erpressungen gegenüber der Physiotherapie, in allen Bereichen. Käme das Direktorium je auf die Idee, die Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten aufgrund der zu zahlenden Praktikumsgehälter im Rahmen des AIP einzustellen? Wie verhält es sich mit der Ausbildung der künftigen Pflegekräfte im selben Krankenhaus? Physiotherapeuten des Krankenhauses sollten geschlossen in den solidarischen Streik treten. Wer keine Physios ausbilden möchte, der sollte auf sie verzichten können!
Insgesamt dürfen wir als Gesellschaft nicht den Eindruck entstehen lassen, dass Bildung und Ausbildung immer nur unter ökonomischen Gesichtspunkten angeboten werden dürfen. Sollte es so sein, können wir auf pädagogische Lehrkräfte verzichten und die Lehre den älteren Semestern überlassen. Diese könnten dann den Jüngeren den aktuellen Wissensstand vermitteln.
Besonders frech erscheint mir die Entscheidung des Direktoriums auch deshalb, weil das Krankenhaus für die Ausbildung Geld von den Krankenkassen erhält. Den Betroffenen kann ich nur zu weiterem Engagement raten. Eine derartige Erpressung darf keinen Erfolg haben!
Mit freundlichen Grüßen
Ioannis Karassavidis, Sportwissenschaftler
M. A. und Physiotherapeut aus Mainz
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Wir behalten uns vor, die Briefe zu kürzen. Die Texte spiegeln die Meinung des Verfassers wider und nicht die der Redaktion.
Georg Thieme Verlag KG
Redaktion physiopraxis
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart
Fax: 07 11/89 31-871
E-Mail: physiopraxis@thieme.de
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