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DOI: 10.1055/s-0034-1395302
Direkte orale Antikoagulanzien – Aktuelle Studien untermauern breites Therapiespektrum von Rivaroxaban
Publication History
Publication Date:
11 November 2014 (online)
Seit einigen Jahren bereichern direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) die Möglichkeiten, thromboembolische Erkrankungen zu behandeln bzw. diesen vorzubeugen.
Momentan 5 zugelassene Indikationen
Mit insgesamt 5 zugelassenen Indikationen besitzt der Faktor-Xa-Hemmstoff Rivaroxaban (Xarelto®) das größte therapeutische Spektrum dieser Wirkstoffgruppe. So ist Rivaroxaban als bislang einziges DOAK zur Sekundärprophylaxe des akuten Koronarsyndroms zugelassen. Eine weitere Indikation betrifft die Schlaganfall-Prophylaxe bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern. In der ROCKET-AF-Studie wurde die Sicherheit von Rivaroxaban für diese Indikation getestet und die Wirksamkeit mit der von Warfarin verglichen. Im Gesamtkollektiv traten in dieser Studie „kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt und instabile Angina unter einmal täglich 20 mg Rivaroxaban tendenziell seltener auf als unter Warfarin“, sagte Prof. Johannes Brachmann, Coburg, auf einer Presseveranstaltung in Bonn. In der Gruppe der 2468 Patienten mit Myokardinfarkt in der Anamnese habe Rivaroxaban die Inzidenz von Schlaganfällen und systemischen Embolien im Vergleich zu Warfarin um 39 % gesenkt. Rivaroxaban wird auch zur Behandlung und zur Sekundär-Prophylaxe tiefer Venenthrombosen (VTE) sowie zur Prophylaxe venöser Thromboembolien angewendet. Hier prüfen aktuell 2 Phase-III-Studien, inwiefern Rivaroxaban sich für den Einsatz in bestimmten Risikogruppen eignet.
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Laufende Phase-III- und Phase-IV-Studien
Einen Überblick über alle laufenden Phase-III- und Phase-IV-Studien, in denen Rivaroxaban derzeit getestet wird, gab Dr. Frank Misselwitz, Wuppertal. Die Studie EINSTEIN CHOICE dreht sich um Patienten mit VTE in der Vorgeschichte, die bereits 6–12 Monate lang antikoaguliert wurden. Hier wird untersucht, wie effektiv Rivaroxaban im Vergleich zu Acetylsalicylsäure langfristig Rezidiven vorbeugen kann. Dagegen geht es in der Studie MARINER um die Wirksamkeit von Rivaroxaban bei Patienten, die nach stationärer Behandlung aufgrund internistischer Beschwerden ein erhöhtes VTE-Risiko haben. Bei COMPASS handelt es sich ebenfalls um eine Phase-III-Studie mit Risikopatienten. Hier stehen die Wirksamkeit und die Sicherheit von Rivaroxaban bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit oder peripherer arterieller Verschlusskrankheit auf dem Prüfstand. Ferner untersucht die COMMANDER-HF-Studie Rivaroxaban bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz, die gleichzeitig an koronarer Herzkrankheit leiden und die sich wegen einer Verschlechterung der chronischen Herzinsuffizienz in stationärer Behandlung befinden. „Im Rahmen dieser Studien wird der Einsatz von Rivaroxaban bei insgesamt 260 000 Patienten dokumentiert werden“, sagte Misselwitz.
Dr. Maren Emmerich, Stuttgart
Quelle: Presseworkshop „Arterielle und venöse thromboembolische Erkrankungen – ein Update zu Xarelto“ am 25. Juli 2014 in Bonn. Veranstalter: Bayer Health Care, Leverkusen.
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