Der Klinikarzt 2014; 43(10): 490
DOI: 10.1055/s-0034-1395305
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Typ-2-Diabetes – Blutzuckersenkung mit Zusatznutzen

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Publication Date:
11 November 2014 (online)

 
 

Im Zusammenhang mit Diabetes mellitus ist die renale Glukose-Rückresorption häufig erhöht, was wiederum zum Anstieg der Blutzuckerspiegel und zu einer Gewichtszunahme führt. SGLT-2-Inhibitoren hemmen den natriumabhängigen Glukosetransporter SGLT-2, der im proximalen Nierentubulus für die Glukose-Rückresorption verantwortlich ist, und fördern auf diesem Weg die Ausscheidung der überschüssigen Glukose über den Urin. Die Blutzuckersenkung ist somit Insulin-unabhängig. Deshalb wird das Risiko für Hypoglykämien nicht erhöht, betonte Prof. Merlin Thomas, Melbourne/Australien. Zudem haben SLGT-2-Inhibitoren als Folge der osmotischen Diurese auch einen antihypertensiven Effekt.

Mit Empagliflozin (Jardiance®) ist seit Kurzem ein neuer SLGT-2-Inhibitor zur Therapie von Typ-2-Diabetes bei Erwachsenen sowohl als Monotherapie bei Metformin-Unverträglichkeit als auch zur Add-on-Therapie zugelassen. Die Substanz zeigte in randomisierten Studien eine ausgeprägte antihyperglykämische Wirkung bei zugleich niedrigem Hypoglykämierisiko und günstigen Zusatzeffekten. Der klinische Nutzen von Empagliflozin hat sich auch in einer direkten Vergleichsstudie mit Glimepirid bestätigt, berichtete Prof. Michael Cumming, Portsmouth/UK. In der Studie erhielten insgesamt 1545 Patienten mit Typ-2-Diabetes über 2 Jahre entweder Empagliflozin (25 mg/d) oder Glimepirid (1–4 mg/d) als Add-on-Therapie zu Metformin. In der Empagliflozin-Gruppe sank der HbA1c-Wert um 0,66 % gegenüber 0,55 % in der Vergleichsgruppe (p = 0,0153). Während das Körpergewicht der mit Glimepirid behandelten Patienten im Mittel um 1,3 kg anstieg, nahmen die Patienten der Empagliflozin-Gruppe um 3,1 kg ab. Der Unterschied von 4,5 kg war statistisch signifikant (p < 0,0001) und klinisch relevant, hob Cummings hervor. Außerdem führte der neue SLGT-2-Inhibitor zu einer signifikanten Reduktion des systolischen Blutdrucks um 3,1 mmHg; unter Glimepirid hingegen stieg der Blutdruck um 2,5 mmHg (p < 0,001) [ 1 ].

In einer weiteren Phase-III-Studie bei 672 Typ-2-Diabetikern wurde eine fixe Kombination von Empagliflozin und dem DPP-4-Inhibitor Linagliptin (10 mg/5 mg und 25 mg/5 mg) im Vergleich zu einer Monotherapie mit Empagliflozin (10 bzw. 25 mg) und Linagliptin (5 mg) verglichen – jeweils als Add-on-Therapie zu Metformin [ 2 ]. Durch die Zugabe von Empagliflozin/Linagliptin konnte die Zahl der Patienten, die den HbA1c-Zielwert von <7% erreichten, im Vergleich zu den Einzelkomponenten verdoppelt werden.

Abdol A. Ameri, Weidenstetten

Quelle: Media Event “Directions in Diabetes – Exploring Options for Patient Care”, anlässlich der 50. Jahrestagung der EASD am 15. September 2014 in Wien. Veranstalter: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG und Lilly Deutschland GmbH.


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  • Literatur

  • 1 Ridderstråle M et al. EASD 2014; OP 01 Abstract No. 2
  • 2 Patel S. EASD 2014; OP 01 Abstract No. 3

  • Literatur

  • 1 Ridderstråle M et al. EASD 2014; OP 01 Abstract No. 2
  • 2 Patel S. EASD 2014; OP 01 Abstract No. 3