Der Klinikarzt 2014; 43(S 02): 41
DOI: 10.1055/s-0034-1395306
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

NSCLC – Überlebensvorteil für Therapie mit Afatinib

Further Information

Publication History

Publication Date:
24 November 2014 (online)

 
 

Eine Erstlinientherapie mit Afatinib (Giotrif®) kann das Überleben von Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und positivem EGFR-Mutationsstatus verlängern. Das zeigt die Auswertung der Studien LUX-Lung 3 und LUX-Lung 6, die kürzlich beim ASCO-Kongress in Chicago vorgestellt wurde.

EGFR-Mutationsstatus frühzeitig bestimmen

In die kombinierte post-hoc-Analyse der beiden Phase-III-Studien [ 1 ] wurden 631 Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC und einer aktivierenden EGFR-Mutation (Del19/L858R) eingeschlossen. Sie wurden im Verhältnis 2:1 entweder mit Afatinib oder einer platinbasierten Standard-Chemotherapie (Cisplatin / Pemetrexed oder Cisplatin / Gemcitabin) behandelt. Die Therapie mit Afatinib führte zu einem signifikant (p = 0,0374) verlängerten Gesamtüberleben von 27,3 Monaten gegenüber 24,3 Monaten in den Chemotherapie-Armen. Dies entspricht einer Risikoreduktion von 19 % (HR 0,81) nach einen medianen Follow-up von 36,5 Monaten. Bei mehr als der Hälfte der ausgewerteten Patienten lag eine Mutation im Exon 19 (Del19) vor. Diese Patienten profitierten am stärksten von der Erstlinientherapie mit Afatinib: Sie hatten im Beobachtungszeitraum ein um etwa 41 % (HR 0,59) geringeres Mortalitätsrisiko im Vergleich zu den Chemotherapien und lebten median 11 Monate länger (p = 0,0001). „Damit konnte erstmals ein verlängertes Gesamtüberleben für die Therapie mit einem gegen EGFR gerichteten Tyrosinkinaseinhibitor bei NSCLC-Patienten gezeigt werden“, sagte Dr. Mehdi Shahidi (Boehringer Ingelheim). Der für Afatinib gezeigte Überlebensvorteil sei beeindruckend und von hoher klinischer Relevanz. Um den Patienten eine Erstlinientherapie mit Afatinib zu ermöglichen, sollte der EGFR-Mutationsstatus möglichst frühzeitig bestimmt werden, so der Onkologe.


#

Länger progressionsfrei und mehr Lebensqualität

In den früheren Auswertungen der beiden LUX-Lung-Studien war bereits gezeigt worden, dass Afatinib (orale Gabe; 1 x tgl.) das Tumorwachstum verzögern kann. So wurde in LUX-Lung-3 mit Afatinib ein progressionsfreies Überleben von 13,6 Monaten erreicht im Vergleich zu 6,9 Monaten unter Cisplatin / Pemetrexed (p < 0,0001). Dies war verbunden mit einer verbesserten Symptomkontrolle im Vergleich zur Chemotherapie. Auch die Lebensqualität war unter Afatinib besser als unter den jeweiligen Vergleichstherapien. Im Rahmen der jetzt erfolgten kombinierten Analyse zum Gesamtüberleben hat sich das gute Sicherheitsprofil von Afatinib bestätigt.

Dr. Beate Grübler, Hannover


#
#
  • Literatur

  • 1 Yang JC et al. ASCO 2014; Abstract 8004

  • Literatur

  • 1 Yang JC et al. ASCO 2014; Abstract 8004