Fallbericht: Sichere restaurative und post-endodontische Versorgungen – Adhäsive Kronen-Wurzel-Aufbauten mit System

Im nachfolgenden klinischen Fall einer Patientin wird die komplexe Behandlung verschiedener Läsionen von Seitenzähnen des Ober- und Unterkiefers dargestellt. Neben der adhäsiven Restauration mehrerer insuffizient gewordener Füllungen mussten eine Sekundär- sowie Okklusalkaries und eine Pulpitis an Antagonisten des Seitenzahnbereichs therapiert werden. Die adhäsive Versorgung erfolgte mit den Kompositen SDR und Ceram•X duo+ unter Einsatz von Palodent-Plus-Teilmatrizen; für die endodontische und postendodontische Behandlung wurden Komponenten des DENTSPLY Core & Post-Systems sowie Automatrix verwendet (DENTSPLY).

Klinische Ausgangssituation

Die Patientin stellte sich wegen einer Pulpitis am Zahn 16 vor. Nach einer klinischen und röntgenologischen Untersuchung ließ sich ein erheblicher sekundärer Kariesprozess an einer vorhandenen Amalgamfüllung sowie eine endodontische Läsion an der mesio-vestibulären Wurzel feststellen. Der Zahn 15 wies eine mangelhafte Kompositfüllung mit einer defizitären endodontischen Therapie und eine im Röntgenbild sichtbare Läsion auf. Am Zahn 17 bestand eine Okklusalkaries und eine Dysodontie zu Ungunsten von 18. Auch die Antagonisten des unteren Zahnbogens 46 und 47 wiesen mangelhafte Restaurationen auf, die ersetzt werden mussten (Abb. [ 1 ]–[ 3 ]).

Abb. 1 Ausgangssituation der Zähne 17, 16 und 15.

Abb. 2 Röntgenaufnahme der Zähne 17, 16 und 15.

Abb. 3 Röntgenaufnahme der Zähne 17, 16 und 15 und der Antagonisten des unteren Zahnbogens 47 und 46.

Restaurative und endodontische Maßnahmen an Zahn 16

Die Behandlung begann mit der Entfernung der vorhandenen defekten Amalgamfüllung von 16, die erweichtes Dentin und ausgehöhlte Dentinwände zum Vorschein brachte (Abb. [ 4 ]). Darauf folgte eine Pulpotomie im Bereich der Pulpakammer und die Entfernung des kariösen Gewebes sowie der ausgehöhlten Dentinstrukturen (Abb. [ 5 ]). Im Anschluss wurde ein adhäsiver Aufbau der mesialen Wand von 16 mit einer Matrize Palodent Plus und dem Komposit Ceram•X duo+ DB (Dentin Bleach – für gute Sichtbarkeit der Füllung) vorgenommen (Abb. [ 6 ]). Danach wurde die vorhandene mangelhafte Restauration von 15 entfernt und eine adhäsive Restauration mit einer Matrize Automatrix und dem Komposit Ceram•X duo+ DB durchgeführt (Abb. [ 7 ]). Sodann erfolgten die Reinigung, Aufbereitung und dreidimensionale Füllung der Wurzelkanäle von 16 und nachfolgend die Restauration von 16 mit dem Bulk-Fill-Komposit SDR und dem Komposit Ceram•X duo+ DB (Abb. [ 8 ]).

Abb. 4 Entfernung der Amalgamfüllung von 16.

Abb. 5 Pulpotomie im Bereich der Pulpakammer und Entfernung des kariösen Gewebes und der ausgehöhlten Dentinstrukturen von 16.

Abb. 6 Adhäsiver Aufbau der mesialen Wand von 16 mit einer Matrize Palodent Plus und Ceram•X DB und Entfernung der vorhandenen mangelhaften Füllung von 15.

Abb. 7 Einbringung der Matrize Automatrix in 15.

Abb. 8 Adhäsive Restauration von 15 mit Ceram•X DB und von 16 mit SDR und Ceram•X DB.

Postendo: Stiftsetzung und Stumpfaufbau an Zahn 15

Im Weiteren erfolgte eine erneute Behandlung von 15 und sein Aufbau mit dem DENTSPLY Core & Post-System. Zunächst wurde mit Sandstrahler und Bürsten der Raum im Wurzelkanal für die Einbringung eines geeigneten Glasfaserstiftes gereinigt, der nach vorheriger Einprobe entsprechend ausgewählt worden war.

Anschließend erfolgte die Säureätzung des Wurzelkanals mit DeTrey Conditioner 36 für 15 s. Nach Entfernen des Ätzgels wurde mindestens 15 s lang gespült und dann das verbliebene Wasser im Kanal getrocknet. Dann wurde das Adhäsiv XP BOND (ab sofort unter dem neuen Namen Prime & Bond XP erhältlich) mit dem SelfCureActivator mindestens 2 s lang gemischt, in den Kanal eingebracht und wirkte für 20 s ein. Nach Entfernung des überschüssigen Adhäsivs und Verblasen des Lösungsmittels wurde der Stift zementiert, indem das Komposit Core•X flow direkt im Kanal aufgetragen und auch für den Stumpfaufbau verwendet wurde (Abb. [ 9 ] und [ 10 ]).

Abb. 9 Stiftzementierung und Stumpfaufbau mit Core•Xflow.

Abb. 10 Röntgenaufnahme von 16 und 15.

Restaurationen der Zähne 16, 17, 46 und 47

Als weitere Behandlungsschritte folgten die Präparation von 16 (Abb. [ 11 ]) und die Zementierung der indirekten Restauration mit Komposit (Abb. [ 12 ]). Zum Abschluss wurden auch die direkten Restaurationen von 17, 47 und 46 vorgenommen. Bei der klinischen und röntgenologischen Untersuchung im Rahmen der Nachkontrolle zeigte die Restauration eine gute Funktionsfähigkeit und Ästhetik (Abb. [ 13 ]–[ 14 ]).

Abb. 11 Präparation für den Aufbau von 16.

Abb. 12 Zementierung der Restauration von 16.

Abb. 13 Röntgenaufnahme der fertigen Restaurationen an 17, 16, 15, 47 und 46.

Abb. 14 Intraorale Aufnahmen der fertigen Restaurationen.

Schlussfolgerungen zu adhäsiven Kronen-Wurzel-Aufbauten

Bei der Restauration endodontisch behandelter Zähne mit Stiftzementierung und adhäsivem Kronenaufbau ist es unerlässlich, dass der behandelnde Zahnarzt ein Vorgehen wählt, welches reproduzierbare und dauerhafte klinische Ergebnisse gewährleistet.

Das Core & Post-System von DENTSPLY bietet ein vollständiges Organisationssystem von aufeinander abgestimmten Produkten für adhäsive Kronen-Wurzel-Aufbauten. Weil alle Komponenten darin nach der klinischen Abfolge ihres Einsatzes geordnet sind, wird das operative Vorgehen beschleunigt und standardisiert. Die Qualität und Kompatibilität aller Systemkomponenten wurden durch jahrelange Forschung und unabhängige Studien von namhaften nationalen und internationalen Universitäten nachgewiesen.

Dr. Enrico Cassai
Ferrara, Italy
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