Aktuelle Dermatologie 2014; 40(12): 481
DOI: 10.1055/s-0034-1396381
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chronisches Handekzem – Instrument zur Messung der Lebensqualität validiert

Rezensent(en):
Friederike Klein
Ofenloch RF et al.
Br J Dermatol 2014;
171: 304-312
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
08. Dezember 2014 (online)

 

Für klinische Studien werden üblicherweise auch Ergebnisse zu patientenrelevanten Endpunkten wie der Lebensqualität gefordert. Eine krankheitsspezifische gesundheitsbezogene Lebensqualitätserfassung kann aber auch im klinischen Alltag helfen, die Therapie zu optimieren. Wie gut sich dafür ein neues Handekzem-spezifisches Lebensqualitätsinstrument eignet, haben die Wissenschaftler um R. F. Ofenloch untersucht.
Br J Dermatol 2014; 171: 304–312

Eine internationale Expertengruppe hatte den Quality of Life in Hand Eczema Ques- tionnaire (QOLHEQ) entwickelt, der 4 Do- mänen umfasst: Symptome, Emotionen, Funktionen und Behandlung / Prävention. Die erste Validierung des Instruments er- folgte nun für die deutsche Version. Dazu wurden 316 Pat ienten mit chronischem Handekzem an 4 deutschen Zentren bis zu 3-mal mit dem Instrument sowie weite- ren Tests untersucht. Die Autoren gingen dabei von folgenden Hypothesen aus:

  • Der QOLHEQ korreliert stark mit den Ergebnissen des dermatologischen Lebensqualitätsindex DLQI und dem Skindex-17.

  • Zu einem generischen Lebensqualitäts- instrument (EQ-5D) und der vom Pa- tienten angegebenen Symptomschwere besteht eine mäßige Korrelation.

  • Es besteht eine schwache Korrelation des QOLHEQ mit der ärztlichen Ge- samteinschätzung (PGA), der Dauer der Erkrankung und der Zahl der Kon- sultationen.

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Die Lebensqualität ist besonders bei Patienten mit schweren und chronischen Formen des Hand­ ekzems beeinträchtigt. (© Greavu C et al. Akt. Dermatol 2014; 40: 42)

Hypothesen weitgehend bestätigt

Die Analysen nach dem Rasch-Modell er- gaben für alle 4 Subskalen eine gute spe- zifische Objektivität. Weitere Modellbe- rechnungen zeigten auch eine gute Über- einstimmung des Gesamtkonstrukts mit den 4 Domänen. Fast alle Hypothesen konnten bestätigt werden. Einzig die Dau- er der Erkrankung zeigte keinerlei Korre- lation mit den QOLHEQ-Ergebnissen. Die Autoren vermuten, dass sie diesen Aspekt falsch eingeschätzt haben, weil gerade Langzeitpatienten möglicherweise wirk- same Coping-Strategien entwickelt haben könnten.

Die longitudinalen Untersuchungen zeig- ten, dass der QOLHEQ mit seinen 4 Domä- nen Veränderungen sehr viel sensitiver anzeigt als alle anderen zum Vergleich eingesetzten Instrumente. Deshalb halten die Autoren den Einsatz in der Praxis für extrem wichtig, um die Therapie immer wieder optimieren zu können.

Fazit

Die deutsche Version des QOLHEQs kann als sensitives Instrument zur Ermittlung der Therapieergebnisse in Studien sowie in der klinischen Routine eingesetzt werden. Die behandlungsrelevanten Subskalen können helfen, Therapieer- gebnisse zu überprüfen, die Behandlung zu optimieren und auch beim Pat ienten das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen, so die Autoren.


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Die Lebensqualität ist besonders bei Patienten mit schweren und chronischen Formen des Hand­ ekzems beeinträchtigt. (© Greavu C et al. Akt. Dermatol 2014; 40: 42)