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DOI: 10.1055/s-0034-1398694
Kniegelenksendoprothese – Erhöhtes Revisionsrisiko
Publication History
Publication Date:
22 December 2014 (online)
Eine Totale Kniegelenksendoprothese (K-TEP) wird zunehmend bei hochgradiger arthrotischer Deformität des Kniegelenkes implantiert. Eine alternative Behandlung der Kniegelenksarthrose stellt die Unikompartimentelle Kniegelenksendoprothese (K-UEP) dar. Liddle et. al. untersuchten die unerwünschten Ereignisse nach Implantation einer K-TEP oder einer K-UEP.
Liddle AD et al. Adverse outcomes after total and unicompartmental knee replacement in 101 330 matched patients: a study of data from the National Joint Registry for England and Wales. Lancet 2014; 384: 1437-45
Einleitung
Im Vereinigten Königreich werden jährlich ca. 76 000 K-TEPs eingesetzt mit einer stets steigenden Indikationsstellung zur Operation, eine alternativ Behandlung ist die unikompartimentelle Kniegelenksprothese. Ein statistischer Vergleich nach K-TEP und K-UEP Implantation erweist sich als schwierig, da unterschiedliche Patienten mit verschiedenen Basischarakteristika sich den jeweiligen Prozeduren unterziehen.
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Methodik
Für die Studie wurden Daten zwischen 2003 und 2012 von 3 Nationalen Datenbanken einbezogen. Hierbei wurde der Einfluss von K-TEPs und der K-UEPs auf die Revisionsrate, der Reoperationsrate, der Klinikeinweisung, den Krankenhausaufenthalt, der Komplikationsrate und der Mortalität analysiert. Der statistische Vergleich wurde mit Hilfe eines statistischen Anpassungsverfahrens derbeiden Gruppen (K-TEP und K-UEP) durchgeführt (propensity score matching).
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Ergebnisse
Der Datensatz schloss 341 749 Einträge ein (315 767 K-TEPs und 25 982 K-UEPs). Die Autoren verwendeten die Methodik des „Propensity Score-Matchings“. 25 334 K-UEP’s wurden an 75 996 K-TEPs angepasst. Die Basischarakteristika an die die beiden Gruppen angeglichen wurden, waren Alter der Patienten zum Zeitpunkt der Operation, Krankenhaustyp, Thromboseprophylaxe, Geschlecht, Fixationsmethode des Implantates, Komorbidität und ASA-score. Die statistische Analyse zeigte, dass die 8-jährige Überlebensrate des Implantates nach der K-TEP im Vergleich zur K-UEP überlegener war. Weiterhin zeigte sich die Patientenmortalität nach K-TEP signifikant erhöht im Vergleich zur K-UEP Implantation. Die Revisionsrate nach K-UEP war im Vergleich zur K-TEP höher. Patienten nach einer K-UEP Implantation haben eine kürzere Krankenhausverweildauer um 1,4 Tage im Vergleich zu Patienten nach K-TEP Implantation. Intra- und perioperative Komplikationen (Anämie, Thromboembolie, Schlaganfall, Herzinfarkt) treten weniger häufig nach K-UEP als nach K-TEP Implantation auf. Signifikant mehr K-TEPs im Vergleich zu K-UEPs mussten wegen Infektionen oder Arthrofibrose revidiert werden. Weitere Gründe die signifikant die Revisionsraten von K-UEPs im Vergleich zu K-TEP erhöhten, waren aseptische Lockerungen, Achsfehlstellungen, periprothetische Frakturen und Schmerzen unklarer Genese.
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Diese Studie weist auf ein signifikant erhöhtes Risiko einer Revision oder Re-Operation nach K-UEP im Vergleich zu einer K-TEP hin. Allerdings zeigten Patienten die sich einer K-TEP unterzogen haben ein erhöhtes Komplikationsrisiko. Die K-UEP haben hohe Revisions- bzw. Re-operationsraten. Als Vorteil der K-UEP ist die reduzierte Komplikationsrate und Mortalität sowie eine bessere Funktion des Kniegelenkes zu berücksichtigen.
Obwohl die Mehrzahl der hier erwähnten Ergebnisse bereits in der Literatur bekannt sind [ 1 ], bleibt diese Studie innovativ und interessant weil die Autoren die Methodik des „Propensity Score-Matchings“ anwenden und somit die unvermeidlich ungleiche Populationen von K-TEP und K-UEP Patienten vergleichen können.
Nachteil der Studie ist, dass funktionelle Ergebnisse nicht eingeschlossen wurden. Wie die Autoren berichten wird gerade eine randomisierte klinische Studie durchgeführt wobei K-TEP und K-UEP miteinander verglichen werden [ 2 ]. Bleibt abzuwarten ob die hier beschriebenen Ergebnisse sich von der klinischen Studie bestätigen lassen.
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Literatur
- 1 National Joint Registry for England, Wales and Northern Ireland. 10th annual report, 2013. http://www.njrcentre.org.uk/njrcentre/LinkClick.aspx?fileticket=jEAdoNJbxvk%3d&tabid=330&portalid=0&mid=1191 (accessed June 24, 2014).
- 2 Beard D, Price A, Cook J et al. Total or partial knee arthroplasty trial-TOPKAT: study protocol for a randomised controlled trial. Trials 2013; 14: 292
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Literatur
- 1 National Joint Registry for England, Wales and Northern Ireland. 10th annual report, 2013. http://www.njrcentre.org.uk/njrcentre/LinkClick.aspx?fileticket=jEAdoNJbxvk%3d&tabid=330&portalid=0&mid=1191 (accessed June 24, 2014).
- 2 Beard D, Price A, Cook J et al. Total or partial knee arthroplasty trial-TOPKAT: study protocol for a randomised controlled trial. Trials 2013; 14: 292
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