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DOI: 10.1055/s-0034-1399876
Aus Demenz wird neurokognitive Störung
Finzen A. Deutsche Fassung des DSM-5. Psychiat Prax 2015; 42: 109–110Publication History
Publication Date:
04 May 2015 (online)
Asmus Finzen hat jüngst in der Psychiatrischen Praxis [1] – wie auch bereits zuvor an anderer Stelle [2] – begrüßt, dass im DSM-5 nicht mehr von Demenz gesprochen sondern der Begriff „Neurokognitive Störungen“ verwendet wird, weil hierdurch die Stigmatisierungsgefahr gemildert werde. Wenn man 1. die gerontopsychiatrisch-geriatrische Versorgungsrealität betrachtet und sich 2. etwas eingehender mit dieser neuen DSM-5-Kategorie auseinandersetzt, zeigt sich jedoch, dass Finzens knappe Bewertung zu oberflächlich und womöglich unzutreffend ist.
Zu 1. Ob ein medizinischer oder psychiatrischer Begriff als stigmatisierend oder gar diskriminierend empfunden wird, hängt nicht vom Begriff selbst, sondern von seiner Verwendung und den Konnonationen ab, die er im gesellschaftlichen Kontext erfährt.
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Literatur
- 1 Finzen A. Deutsche Fassung des DSM-5. Psychiat Prax 2015; 42: 109-110
- 2 Finzen A. DSM-5. Psychosoziale Umschau 2015; 1: 44
- 3 American Psychiatric Association. Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5th ed. DSM-5. Washington DC: American Psychiatric Publishing; 2013
- 4 Frances A. Normal. Gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen. Köln: Du Mont; 2013
- 5 Maier W, Barnikol UB. Neurokognitive Störungen im DSM-5. Nervenarzt 2014; 85: 564-570