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DOI: 10.1055/s-0035-1546354
Eisenmangelkorrektur – Verbesserte Leistungsfähigkeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Publication History
Publication Date:
09 February 2015 (online)
Die Bedeutung des Eisenmangels und der Anämie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz wurde lange unterschätzt, wie PD Stephan von Haehling, Berlin, bei einem Symposium auf dem DGfN-Kongress in Berlin berichtete. Beide Mangelzustände sind bei diesen Patienten mit einer Prävalenz von über 50 % bzw. über 40 % häufig und mit einer ungünstigen Prognose und erhöhter Mortalität assoziiert. Die Leitlinie der European Society of Cardiology zur Diagnose und Behandlung der akuten und chronischen Herzinsuffizienz empfiehlt daher für alle Patienten ein Screening auf Eisenmangel und Anämie mit Bestimmung des Ferritins und der Transferrinsättigung (TSAT) sowie ein Blutbild.
Bei chronisch Kranken ist Eisenmangel definiert als ein Ferritinwert von unter 100 µg/l (absolut) bzw. unter 300 µg/l bei einer TSAT von unter 20 % (funktionell). Die Korrektur des Eisenmangels kann die Leistungsfähigkeit, Symptomatik und Lebensqualität der chronisch kranken Patienten verbessern und die Hospitalisierung verzögern. Das zeigen 2 Studien, die von Haehling präsentierte.
6-Minuten-Gehstrecke signifikant verlängert
In die multizentrische, randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte FAIR-HF[ 1 ]1-Studie [ 1 ] waren Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse II/III) und reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF), einem Hämoglobinwert von 9,5–13,5 g/dl sowie einem Eisenmangel (Ferritin < 100 µg/l oder < 300 µg/l bei TSAT < 20 %) eingeschlossen. Die Hälfte der Patienten gab an, dass sich unter der i. v. Eisensubstitution bis Woche 24 ihre Symptomatik moderat bis stark verbessert habe. In der Placebogruppe war das nur bei einem Viertel der Patienten der Fall. „Die 6-Minuten-Gehstrecke war bereits nach 4 Wochen signifikant verbessert“, so von Haehling. Der Effekt hielt über die gesamte Studiendauer an. Auch die Lebensqualität war bei korrigiertem Eisenmangel bereits nach 4 Wochen signifikant besser.
In der CONFIRM-HF[ 2 ]-Studie [ 2 ] – in einem ähnlichen Design und mit vergleichbaren Einschlusskriterien durchgeführt – verbesserte sich unter Eisensubstitution die 6-Minuten-Gehstrecke bis Woche 24 signifikant und über das Follow-up von 12 Monaten anhaltend (Unterschied zwischen Verum und Placebo gegenüber dem Ausgangswert im Mittel 33 m). Weiterhin verbesserte sich die Lebensqualität, der Fatigue-Score und die NYHA-Klasse. Die erste Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz konnte signifikant verzögert werden (HR 0,30; p = 0,0019).
Für die i. v. Eisensubstitution stehen verschiedene Präparate zur Verfügung, z. B. Eisen(III)-hydroxid-Sucrose-Komplex (FerMed®). Zugelassen für die Behandlung von Eisenmangelzuständen bei Patienten ab 12 Jahren wird das Eisenpräparat als Infusion oder Injektion (auch direkt in ein Dialysegerät) verabreicht.
Michael Koczorek, Bremen
Quelle: Symposium „Eisen- und Anämiebehandlung im Wandel“, 08.09.2014, veranstaltet von der Medice Arzneimittel GmbH & Co. KG, Iserlohn, auf der 6. Jahrestagung der DGfN, Berlin.
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1 Ferinject® Assessment in patients with IRon deficiency and chronic Heart Failure
2 Ferric CarboxymaltOse evaluatioN on perFormance in patients with IRon deficiency in coMbination with chronic Heart Failure
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Literatur
- 1 Anker S et al.; FAIR-HF Trial Investigators. N Engl J Med 2009; 361: 2436-2448
- 2 Ponikowski P et al.; for the CONFIRM-HF Investigators. Eur Heart J 2014; Aug 31 pii: ehu385 [Epub ahead of print]
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Literatur
- 1 Anker S et al.; FAIR-HF Trial Investigators. N Engl J Med 2009; 361: 2436-2448
- 2 Ponikowski P et al.; for the CONFIRM-HF Investigators. Eur Heart J 2014; Aug 31 pii: ehu385 [Epub ahead of print]