Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2015; 22(01): 7
DOI: 10.1055/s-0035-1546392
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Ausbrüche in Ghana, Nigera, Kamerun und dem Niger – Cholera in westafrikanischen Ländern

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Publikationsdatum:
16. Februar 2015 (online)

 

    Im Juni 2014 begann in Ghanas Hauptstadt Accra ein Choleraausbruch, der sich mittlerweile über das ganze Land ausgeweitet hat. Bis Mitte November waren bereits fast 26 000 Menschen erkrankt und 209 an den Folgen der Infektion verstorben. Das waren zu diesem Zeitpunkt fast doppelt so viele Betroffene wie bei dem bis dahin größten gemeldeten Ausbruch in Ghana im Jahr 1983, als 14 160 Menschen erkrankten.

    Aktuellere, landesweite Fallzahlen liegen uns derzeit leider nicht vor. Die höchsten Fallzahlen wurden jedoch bereits Ende August gemeldet. Bis Mitte November nahm die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen dann mit lediglich einer Ausnahme stetig von fast 3000 auf nur noch 318 ab. Es ist also zu hoffen, dass es gelingt, den Ausbruch im Laufe der Trockenzeit (November bis Februar) zu stoppen.

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    (Bild: CDC; Janice Carr)

    Auch andere westafrikanische Länder meldeten vergangenes Jahr ungewöhnlich große Ausbrüche von Cholera, allen voran Nigeria (mit 35700 Fällen, darunter 753 Todesopfer), gefolgt von Kamerun (circa 3200 Fälle) und dem Niger (1750 Fälle; auch hier stammen alle Zahlen bereits von Mitte November).

    Aber auch in diesen Ländern ist seit dem Ende der Regenzeit eine sinkende Zahl von Neuinfektionen zu beobachten. Die letzte große Choleraepidemie in der Region war in den Jahren 2009 bis 2011 aufgetreten.

    Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan

    Quellen: promed, UNICEF




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    (Bild: CDC; Janice Carr)