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DOI: 10.1055/s-0035-1546393
Aerosolübertragung in Russland – Infektionen mit Krim-Kongo-Fieber
Publication History
Publication Date:
16 February 2015 (online)
Primäre Infektionen mit dem Krim-Kongo-Fieber erfolgen in der Regel durch den Stich einer infizierten Zecke oder durch Kontakt mit Blut sowie anderen Körperflüssigkeiten von erkrankten Säugetieren.
Auch Pflegepersonal und Ärzte infizieren sich oft durch Kontakt zu den Körperflüssigkeiten der von ihnen behandelten Patienten. Es gab jedoch in der Vergangenheit bereits mindestens 3 bekannte Vorfälle, die nahelegen, dass unter Krankenhausbedingungen auch eine Übertragung durch Aerosole stattfinden kann.
Russische Wissenschaftler berichten nun von einem weiteren Cluster von Infektionen mit dem Krim-Kongo-Virus, bei dem sich 8 Krankenhausmitarbeiter infizierten. Zwei von ihnen hatten keinen direkten oder indirekten Kontakt zu den Körperflüssigkeiten der Patientin, hielten sich jedoch – mit Handschuhen, Kittel und Einwegmundschutz bekleidet – im Zimmer der Patientin auf.
Bei der Behandlung von Fällen des Krim-Kongo-Fiebers sollte daher zusätzlich zu den Vorkehrungen gegen eine Infektion durch Kontakt zu Körperflüssigkeiten immer auch auf Atemschutzmaske und Schutzbrille Wert gelegt werden. Der Behandlungsraum sollte unter Unterdruck stehen.
Dr. Raymund Lösch und Dipl. Biol. Unn Klare, Bad Doberan
Quellen:
promed;
Pshenichnaya NY, Nenadskaya SA. Probable Crimean-Congo hemorrhagic fever virus transmission occurred after aerosol-generating medical procedures in Russia: nosocomial cluster. Int J Infect Dis. 2015 Jan 7. pii: S1201-9712(15)00005-3 [Epub ahead of print]
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