Pneumologie 2015; 69(03): 164
DOI: 10.1055/s-0035-1547010
Buchbesprechung
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kursbuch Spiroergometrie

Technik und Befundung verständlich gemachtContributor(s):
S. Ewig
Kroidl RF, Schwarz S, Lehnigk B, Fritsch J.
Kursbuch Spiroergometrie.
Technik und Befundung verständlich gemacht.
Stuttgart: Thieme Verlag; 2015.
3. Aufl., 526 S., 507 Abb., 26 Tab., 129,99 €
ISBN: 978-3-13-143443-2
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Publication History

Publication Date:
06 March 2015 (online)

 

    Dieses Kursbuch ist längst das deutschsprachige Referenzwerk für Spiroergometrie. In nur 7 Jahren erscheint jetzt bereits die 3. Auflage. Eine Meisterleistung, für die sich die pneumologische Community bedankt!

    Was ist neu? Aus pneumologischer Sicht hervorzuheben ist das komplett überarbeitete Kapitel 4 zu den 9-Felder-Grafiken nach Wasserman, das zugleich das Herzstück des Buches ist. Dieses Kapitel ist didaktisch einfach fabelhaft geworden. Es ist so einfach, dass ein Anfänger bereits eine gute Orientierung hat, zugleich komplex genug, um auch Versierte gut zu beraten. Selbstverständlich nimmt die Behandlung der präoperativen Risikoabschätzung vor resezierenden Lungenoperationen bzw. nicht kardiale Chirurgie einen breiten Raum ein – ebenfalls sehr praxisrelevant in der Darstellung.

    Weitere Neuerungen sind Kapitel zur Spiroergometrie bei pulmonaler Hypertonie und bei Adipositas, Themen also, die beide von hoher praktischer Relevanz sind. Neue Kasuistiken sind hinzugefügt worden, sodass es an instruktiven Beispielen wahrhaftig nicht mangelt. Für Liebhaber der Spiroergometrie (Cave: Sie soll, so die Herausgeber, süchtig machen) finden sich zusätzlich auch aus der Feder der Nestoren des Themas historische Darstellungen.

    Kardiovaskulär Interessierte kommen zusätzlich auf ihre Kosten. Die Darstellung der Bedeutung der Spiroergometrie bei KHK, Herzinsuffizienz und Klappenfehlern wurde aktualisiert, und als neues Kapitel die Inertgasrückatmungsmethode sowie die hydraulische Herz- bzw. Kreislaufleistung hinzugefügt.

    Ein wenig Sorgen macht das Volumen des Buches, mittlerweile über 526 Seiten – es hatte einmal mit 237 Seiten angefangen. Eine Anregung für die kommende Auflage ist auf jeden Fall, diesen Umfang nicht mehr zu überschreiten, eher etwas zu kürzen. Wenn nach Marcel Reich-Ranicki schon ein Roman über 400 Seiten zu lang ist, wie sehr gilt dieses dann für ein Sachbuch?

    Lohnt es sich, die neue Auflage zu erstehen? Allemal. Denn wie stets ist das Bessere der Feind des sehr Guten. Und dieses Buch ist das Bessere.

    Prof. Dr. med. Santiago Ewig, Bochum


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