Aktuelle Dermatologie 2015; 41(07): 266
DOI: 10.1055/s-0035-1547134
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

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Korrespondenzadresse

Priv.-Doz. Dr. med. Ina Hadshiew
Derma-Köln
Graseggerstraße 105
50737 Köln

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Juli 2015 (online)

 

    Der Einsatz des gepulsten Farbstofflasers mit der Wellenlänge 595 nm und des lang gepulsten Neodym-YAG-Lasers mit der Wellenlänge 1064 nm bei medizinischen Indikationen
    Kurzkommentar zu Seite 281

    Kritische Situation beim Verschluss von Skalpdefekten – und deren mögliche Vermeidung
    Kurzkommentar zu Seite 294

    Der Einsatz des gepulsten Farbstofflasers mit der Wellenlänge 595 nm und des lang gepulsten Neodym-YAG-Lasers mit der Wellenlänge 1064 nm bei medizinischen Indikationen

    Kurzkommentar zu Seite 281

    In einer interessanten Übersichtsarbeit, mit eindrucksvollen Bildern, werden der gepulste Farbstofflaser (Vbeam von Candela), 595 nm, und der lang gepulste Neodym-YAG-Laser (Laser Gentle YAG, von Candela), 1064 nm, in ihrer Anwendung bei seltenen dermatologischen Krankheitsbildern dargestellt. Bei einem 17-jährigen Patienten mit schwerer Keratosis rubra pilaris im Gesichtsbereich kam es nach 7-maliger Therapie mit dem gepulsten Farbstofflaser Vbeam zu einer deutlichen Reduktion des Gesichtserythems. Als weiterer interessanter Fall wird eine 46-jährige Patientin mit großem einseitigen kongenitalen Naevus flammeus an Brust und Thorax vorgestellt, die 40 Jahre zuvor erfolglos mittels einer Röntgenbestrahlung behandelt worden war. Nachdem in diesem Areal multiple Basalzellkarzinome aufgetreten waren, die aufgrund des Naevus flammeus schwer zu detektieren waren, wurde auch hier der gepulste Farbstofflaser-595-nm eingesetzt. Nach fünf Behandlungen zeigte sich eine deutliche Aufhellung des Hautbefundes, die nun eine frühere Erkennung der BCCs ermöglichte. Auch die Therapie hypertropher Narben nach Mamma-Reduktionsplastik konnte durch Behandlung mit dem Vbeam in Kombination mit intraläsionalen Steroiden deutlich gebessert werden. Ebenfalls interessant: Ein Patient mit oropharyngealem Tumor, bei dem es durch Deckung mittels eines submentalen Insellappens, durch Verlagerung des Bartes in die Mundhöhle, zu einem dauerhaften intraoralem Haarwachstum gekommen war. Nach Therapie mit dem Neodym-YAG-Laser kam zu einem fast vollständigen Verschwinden der Haare. Auch besprochen wird die bereits seit vielen Jahren durchgeführte Laserbehandlung von kindlichen Hämangiomen in Problemlokalisationen (z. B. oropharyngeal, periorbital, vaginal, nasal), hier als Kombinationstherapie mit dem gepulsten Farbstofflaser und dem Neodym-YAG-Laser. Nach nur 2 – 3 Behandlungen kam es bei allen Patienten zur deutlichen Regression, bzw. kompletten Abheilung. Ein schöner Übersichtsartikel, der das große Anwendungsspektrum dieser Laser darstellt.

    Kritische Situation beim Verschluss von Skalpdefekten – und deren mögliche Vermeidung

    Kurzkommentar zu Seite 294

    Anhand einiger Fallbeispiele werden aus der Dermatologischen Klinik Bremen-Mitte die operativen Herausforderungen bei der Deckung ausgedehnter Skalpdefekte dargestellt. Neben dem hohen Alter der Patienten, Komorbiditäten und Ko-Medikationen, wird insbesondere auf Probleme beim Wundverschluss am Skalp eingegangen. Vor dem Eingriff muss stets die Eindringtiefe des Tumors (Befall der Kalotte?) und die Dehnbarkeit der Haut am Capillitium erwogen werden, um so zu entscheiden, ob eine Dehnungsplastik bzw. ein Verschiebe- oder Rotationslappen möglich ist. Komplikationen, wie Lappenspitzennekrosen, Gewebsuntergang mit konsekutivem Austrocknen des Periosts, revisionsbedürftige Blutungen oder Drucknekrosen bei Verwendung externer Silikonexpander, werden diskutiert und anhand von Fotos dargestellt. Ebenso wird ein Patient mit sehr großem Skalp-Defekt bei Feldkanzerisierung vorgestellt, bei dem mittels Spalthauttransplantation aus retroaurikulärer Spalthaut sowohl eine Deckung des Defektes mittels Mesh-graft als auch ein eleganter Wundverschluss der Entnahmestelle erfolgte. Ebenfalls gezeigt werden Therapiemöglichkeiten, wie z. B. Trepanationsbohrungen der Schädelkalotte zur Induktion von Granulationsgewebe bei nicht intaktem Periost (z. B. durch Tumorinfiltration) oder die Verwendung von Dermisersatzprodukten zum Wundverschluss bei Problemwunden. Auch schwierige und frustrane Verläufe werden dargestellt, was die abschließende Empfehlung noch stärker hervorhebt: stets individuelle Behandlungskonzepte zu erstellen und „einfache“ Wundverschlüsse komplizierten Vorgehensweisen, falls möglich, vorzuziehen.


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    Priv.-Doz. Dr. med. Ina Hadshiew
    Derma-Köln
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