Dialyse aktuell 2015; 19(02): 110
DOI: 10.1055/s-0035-1548957
Forum der Industrie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Priming und Reinfusion mal anders – Neue Methoden erleichtern den Dialysealltag

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Publication Date:
26 March 2015 (online)

 
 

    Betriebswirtschaftliche Strukturen und kontinuierliche, durch gesetzgeberische Rahmenbedingungen geprägte Veränderungen erfordern auch in den Dialysezentren die Bereitschaft zu fortlaufenden Optimierungsprozessen. Ein bisher noch zu optimierender Bereich der täglichen Routine ist die Durchführung der Vor- und Nachbereitung einer Hämodialyse-Behandlung. Neben den Standardkomponenten des extrakorporalen Kreislaufes wie Blutschlauchsystem und Dialysator werden hier in der Regel sterile NaCl-0,9-%-Lösungen eingesetzt.

    Hier gibt es eine große Bandbreite verschiedener Rahmen- und Handhabungsbedingungen, die z. T. für den Anwender sehr verwirrend sind. Dieser Beitrag stellt ein Beispiel vor, wie ein Routineprozess durch die Einführung bewährter Produkte, eindeutiger Standards und Einhaltung klarer Gebrauchsinformationen die hohen Ansprüche an Qualität und Patientensicherheit gewährleistet und wie gleichzeitig Prozesse und Kostenstrukturen optimiert werden können.

    Ecoprime von B. Braun Avitum ist ein neues, innovatives Konzept für die einfache, verständliche und sichere Durchführung der Vor- und Nachbereitung der Dialysebehandlung. Es ist eine attraktive Alternative für die Anwendung von Online-Hämodialyse-Geräten. Anstelle der üblichen 2 NaCl-Behälter (Beutel oder Kunststoffbehälter, vollständig kollabierbar und mit Membran-Port- oder/und Luer-Lock-Anschluss-Möglichkeiten) kann als Ergebnis nur noch ein Behälter für die komplette Standard-Hämodialyse genügen: z. B. 1000-ml-NaCl-Lösung, um das extrakorporale System zu befüllen und zu entlüften, sowie zur Blutrückgabe am Ende der Dialyse (Abb. [ 1 ]).

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    Abb. 1 Konventionelles Verfahren (links) vs. Ecoprime-Konzept (rechts).

    Wir, die Anwender, können dabei selbst entscheiden, welches der gängigen Füll- und Spülverfahren (Single Path oder Rezirkulation) sich am besten eignet. Sollte eine Zwischeninfusion notwendig sein, kann dies anstatt der Blutrückgabe auch gemacht werden. Dieses Ecoprime-Konzept von B. Braun ist eine Kombination von bewährten B. Braun-Komponenten. Eine dieser Komponenten ist der 3-Wege-Hahn Discofix C. Mit ihm lässt sich die gewünschte Menge der NaCl-Lösung zuverlässig und präzise aus dem Behälter dosieren und auch wieder vollständig absperren. Durch den am Blutschlauchsystem bereits vorkonnektierten Disofix C ist das Blutschlauchsystem zudem sofort einsatzbereit und einfach zu bedienen. Alle Handhabungen sind ohne Einschränkung der Patientensicherheit und Therapiequalität. Wenn der Anwender sich entscheidet, wie bisher konventionell mit 2 NaCl-Behältern zu arbeiten (z. B. 1000 ml und 500 ml), ist dies mit dem Blutschlauchsystem auch problemlos möglich.

    Reduzierte Kosten und geringer Aufwand

    Durch die Anwendung des Ecoprime-Konzeptes wird die Vor- und Nachbereitung einer Dialysebehandlung vereinfacht und gleichzeitig der Kosten- und Materialeinsatz verringert. Außerdem wird der Zeitaufwand für den Anwender ebenso reduziert wie der Aufwand für Material, Lagerhaltung und Entsorgung. Somit ist das Ecoprime-Konzept nicht nur effizient, sondern auch ökologisch sinnvoll.

    Die Firma B. Braun trat im Oktober 2013 an unser Dialysezentrum heran, um dieses Konzept zu testen. Wir begannen die veränderten Anwendungsszenarien mit vorerst 5 Maschinen. Schnell stellten wir fest: Ecoprime ist einfach. Das Blutschlauchsystem ist vorkonnektiert und sofort einsatzbereit. Ein Zusammensetzen der Komponenten entfällt ebenso wie in der Regel das Vor- und Nachbereiten eines zweiten NaCl-Behälters. Wir konnten uns direkt für das geeignete Füll- und Spülvolumen entscheiden.


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    Aus der Praxis für die Praxis

    In den meisten Krankenhäusern und Arztpraxen ist der NaCl-Behälter durch die kontinuierliche Anwendung zu einem festen Bestandteil des Praxisalltags geworden. Qualifizierte Krankenschwestern und Arzthelferinnen sind es gewohnt, mit Infusions-Beuteln oder -Behältern zu arbeiten. Dadurch entsteht eine Grundsicherheit, die nach einigen Anwendungen zur Routine führt. Hier wird das Rad nicht neu erfunden, sondern nur neu genutzt. Nach kurzer Zeit hatten wir alle Maschinen umgestellt und das Ecoprime-Konzept wird von allen Mitarbeitern als effizient und sicher betrachtet.

    Die Vorteile liegen auf der Hand: Diese Methode erleichtert unseren Dialysealltag, auch alle nötigen Qualitätsmanagementaspekte werden erfüllt. Zusammenfassend haben wir in unserem Zentrum folgende Vorteile festgestellt:

    • Prozessoptimierung während der Vor- und Nachbereitung

    • weniger Material- und Entsorgungsbedarf

    • keine Klemmen und dadurch weniger Handgriffe

    • einfaches Befüllen von Spritzen

    • hygienisches Arbeiten ohne Mehraufwand

    • keine Umverpackung

    • hohes Einsparpotenzial, was personell genutzt wird

    Was ist unser Ziel für die Zukunft für uns Anwender (sprich: wir als Dialysepersonal)? Die Anwendung sollte eine einfache und schnelle Handhabung sein, die Sicherheit muss gewährleistet werden und jeder kann das Konzept anwenden, ohne dass schwerwiegende Fehler passieren. Ferner darf der wirtschaftliche und ökonomische Aspekt nicht fehlen. Dies erfüllt das Ecoprime-Konzept.

    Maike Stryczek, Westerburg

    Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung der B. Braun Avitum AG, Melsungen.
    Die Autorin ist Pflegedienstleiterin und Qualitätsbeauftragte in der Gemeinschaftspraxis Dres. Dehnert/Roth/Ernst, Westerburg.


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    Abb. 1 Konventionelles Verfahren (links) vs. Ecoprime-Konzept (rechts).