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DOI: 10.1055/s-0035-1550377
Insulinpflichtiger Diabetes – Bewährtes Mahlzeiteninsulin in hochkonzentrierter Form
Publication History
Publication Date:
04 May 2015 (online)
Obwohl der HbA1C-Wert deutlich im Normbereich liegt, finden sich im Stadium der gestörten Glukosetoleranz längere, postprandiale Phasen erhöhter Glukosetoxizität. Mit steigendem HbA1C-Wert werden die Phasen immer länger. Insbesondere die erste Insulinantwort, das heißt eine adäquate Insulinausschüttung auf die steigende Nüchternglukose, nimmt immer weiter ab, erklärte Dr. Ralph Achim Bierwirth, Essen, auf einem Presse-Round-Table. Mit schnell wirkenden Mahlzeiteninsulinen lassen sich dann die Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten, aufgrund der fehlenden Insulinantwort ausgleichen. In Kombination mit langwirksamen Basalinsulinen ermöglicht das schnellwirksame Analoginsulin einen synergistischen Ansatz für eine annähernd physiologische Insulinsubstitution.
Das kurzwirksame Insulinanalogon Insulin lispro gibt es jetzt in einer weiteren, doppelt so hoch konzentrierten Form wie bisher. Das neue Insulin enthält also 200 Einheiten Insulin lispro pro Milliliter im Vergleich zu herkömmlichen 100 Einheiten pro Milliliter. Durch die doppelte Konzentration wird das Injektionsvolumen um die Hälfte reduziert. Somit injiziert sich der Patient die gleiche Insulindosis wie bisher, aber im halben Volumen. Bioäquivalenzuntersuchungen haben gezeigt, dass die Darreichungsform mit 200 E/ml die gleichen pharmakodynamischen und -kinetischen Eigenschaften und damit eine vergleichbare Wirkung wie das bewährte Präparat mit 100 E/ml hat.
Keine Revolution in der Diabetestherapie, aber durchaus eine Evolution mit großem Nutzen für den Patienten, so PD Dr. Bernhard Kulzer, Bad Mergentheim. Der erste Vorteil ist, dass keine Umrechnung zu Insulin lispro U100 oder anderen U100 Insulinen notwendig ist, da der Insulin lispro U200 Pen (Liprolog® U200 KwikPen) so angepasst wurde, dass die Dosierung gleich bleibt, aber nun bei gleicher Dosis nur das halbe Volumen gespritzt werden muss. Weniger Volumen bedeutet aber auch weniger Schmerzen. Es besteht ein geringeres Lipohypertrophierisiko, da die Patienten aufgrund der geringeren Schmerzen die Injektionsstellen häufiger wechseln, ein Vorteil, der insbesondere bei jahrzehntelangem Spritzen bedeutsam ist. Mit dem neuen Pen ist weniger Kraft notwendig, um die Injektion auszulösen. Insulin lispro U200 steht ausschließlich in einem neuen, speziell hierfür entwickelten Fertigpen zur Verfügung und wird zum gleichen Preis pro Insulineinheit wie U100 angeboten. Wenn die Patienten dadurch nur noch halb so viele Packungen einlösen, entsteht nicht nur weniger Verpackungsmüll, es vermindert sich auch die Zuzahlung um die Hälfte. Die vereinbarten Rabattverträge mit den Krankenkassen gelten weiterhin.
Richard Kessing, Zeiskam
Quelle: Presse-Round-Table: „Liprolog® U200 – das erste hochkonzentrierte Mahlzeiteninsulin“ in Frankfurt am 9. Februar 2015. Veranstalter: BERLIN-CHEMIE AG
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