Nach Annahme dieser Arbeit zur Veröffentlichung wurde am 08.05.2015 ein neuer Datensatz der Studie DEGS1-MH von der Technischen Universität Dresden zur Verfügung gestellt, der eine Korrektur des Diagnosealgorithmus für die Major Depression des Composite International Diagnostic Interview (CIDI) beinhaltet [1]. Auf dessen Basis zeigt sich 1. eine weitere Verstärkung des Zusammenhangs zwischen einem in den letzten 12 Monaten diagnostizierten Burnout-Syndrom und affektiven Störungen und 2. infolgedessen eine minimale Veränderung des Zusammenhangs mit irgendeiner der berücksichtigten psychischen Störungen.
Bei erneuter Qualitätskontrolle wurde zudem festgestellt, dass die Prävalenzangabe für körperliche/substanzbedingte Störungen und posttraumatische Belastungsstörungen bei Personen ohne Burnout-Syndrom in der Originaltabelle vertauscht waren, was nun ebenfalls korrigiert wurde.
Die Korrekturen führen zu keiner Änderung der Diskussion der Ergebnisse oder der Gesamtaussage der Veröffentlichung. Die hier gezeigte [Tab. 4] soll die Originaltabelle ersetzen und zukünftig als Referenz genutzt werden.
Tab. 4
Prävalenzen psychischer Störungen bei diagnostiziertem Burnout-Syndrom in den letzten 12 Monaten (CIDI)[1].
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diagnostiziertes Burnout-Syndrom i. d. l. 12 Monaten
(max. n = 74)[2]
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kein diagnostiziertes Burnout-Syndrom i. d. l. 12 Monaten
(max. n = 4386)[2]
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%(w)[3]
(95 %-KI)
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n[4]
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%(w)[3]
(95 %-KI)
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n[4]
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OR (95 %-KI)[5]
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Gruppen psychischer Störungen i. d. l. 12 Monaten (CIDI)
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Somatoforme Störungen
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27,4 (15,3 – 43,9)
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19
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3,3 (2,7 – 4,1)
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143
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9,0 (4,0 – 19,9)
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Affektive Störungen
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56,9 (41,1 – 71,4)
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37
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9,3 (8,2 – 10,5)
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371
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13,3 (6,7 – 26,5)
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Angststörungen
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58,8 (43,6 – 72,5)
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37
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15,3 (13,8 – 17,0)
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607
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7,3 (3,7 – 14,2)
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Substanzbezogene Störungen (ohne Nikotinabhängigkeit)
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9,6 (3,9 – 21,6)
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7
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5,9 (4,9 – 7,0)
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210
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2,0 (0,8 – 5,4)
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Zwangsstörungen
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6,1 (2,6 – 13,9)
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7
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3,7 (2,9 – 4,7)
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114
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1,7 (0,6 – 5,1)
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Essstörungen
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1,8 (0,2 – 12,2)
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1
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1,0 (0,7 – 1,5)
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38
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1,6 (0,2 – 12,1)
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Mögliche psychotische Störungen
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4,7 (1,6 – 13,0)
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4
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2,8 (2,2 – 3,6)
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92
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1,4 (0,4 – 5,3)
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Körperliche/substanzbedingte Störungen
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1,1 (0,1 – 7,6)
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1
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1,3 (0,9 – 1,9)
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47
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0,8 (0,1 – 6,7)
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Posttraumatische Belastungsstörungen
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2,5 (0,8 – 7,1)
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4
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2,4 (1,8 – 3,2)
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86
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0,6 (0,2 – 2,1)
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Irgendeine der o. g. psychischen Störungen (ohne Nikotinabhängigkeit)
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70,9 (55,8 – 82,4)
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52
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27,5 (25,6 – 29,5)
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1136
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6,2 (3,2 – 12,0)
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Unabhängige Variable: selbstberichtete Arztdiagnose eines Burnout-Syndroms i. d. l. 12 Monaten, Referenzkategorie: kein diagnostiziertes Burnout-Syndrom i. d. l. 12 Monaten.
Abhängige Variablen: jeweilige Diagnosegruppe psychischer Störungen i. d. l. 12 Monaten (CIDI)
1 Composite International Diagnostic Interview
2 Unterschiedliche Prozentangaben bei gleicher Fallzahl erklären sich durch die teilweise fehlenden Informationen bei einigen psychischen Störungen im CIDI (die Gesamtfallzahl beträgt nicht immer n = 74 bzw. n = 4386)
3 gewichtetes Prozent
4 ungewichtete Anzahl
5 Odds Ratio (OR) adjustiert für Geschlecht, Alter, sozioökonomischer Status, Familienstand, soziale Unterstützung
Weitere Korrekturen im Text:
Methoden
Absatz 1, Satz 7: Von 6027 DEGS1-Teilnehmern mit Zustimmung zur Kontaktaufnahme für DEGS1-MH konnten 5303 Interviews durchgeführt werden [1].
Ergebnisse
Absatz 2, Satz 1 + 2:
70,9 % der Personen mit einer Burnout-Diagnose in den letzten 12 Monaten erfüllten die Kriterien für mindestens eine der mit dem CIDI erfassten 12-Monats-Diagnosen psychischer Störungen ([Tab. 4]). Insgesamt hatten 58,8 % derer mit Burnout-Diagnose eine Angststörung, 56,9 % eine affektive und 27,4 % eine somatoforme Störung.
Absatz 2, Satz 4:
Es lagen signifikante Assoziationen von diagnostiziertem Burnout-Syndrom mit somatoformen (OR: 9,0; 95 %-KI: 4,0 – 19,9), affektiven (OR: 13,3; 95 %-KI: 6,7 – 26,5) und Angststörungen (OR: 7,3; 95 %-KI: 3,7 – 14,2) vor.
Diskussion
Absatz 9, Satz 2:
70,9 % derer mit Burnout-Diagnose in den letzten 12 Monaten erfüllten die Kriterien einer psychischen Störung – ein deutlich höherer Anteil als die 27,8 % in der DEGS1-MH-Gesamtstichprobe [1].