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DOI: 10.1055/s-0035-1554853
Atopisches Ekzem – IgE-Level als Marker für die Krankheitsschwere geeignet?
Publication History
Publication Date:
21 May 2015 (online)
Beim atopischen Ekzem können Allergene aufgrund der beeinträchtigten Barrierefunktion der Haut diese verstärkt penetrieren und so vom Immunsystem leichter erkannt werden. Die Folge ist u. a. eine erhöhte Ausschüttung von Zytokinen und Immunglobulin E (IgE).
Acta Derm Venereol 2015; 95: 191–196
Die Wissenschaftler um M. Glatz haben im Rahmen ihrer Studie bei Kindern und Erwachsenen mit atopischem Ekzem untersucht, inwieweit die Gesamt-IgE-Level und Malassezia-spp.-spezifischen IgE-Level mit der Krankheitsschwere in Zusammenhang stehen. In die Studie wurden 199 Patienten mit atopischem Ekzem eingeschlossen (132 Kinder und 67 Erwachsene), die an der Abteilung für Dermatologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, vorstellig wurden. Die Bestimmung der Schwere der Erkrankung erfolgte mithilfe des SCO-Ring Atopic Dermatitis-(SCORAD-)Index. Die Autoren ermittelten die Häufigkeit einer IgE-vermittelten Sensibilisierung gegenüber Allergenen im Essen und Umweltallergenen sowie eine mögliche Korrelation mit der Schwere des atopischen Ekzems.
Gesamt-IgE-Level aussagekräftig
Die an der Studie teilnehmenden Kinder waren 9 Monate bis 6 Jahre alt, das Alter der Erwachsenen lag zwischen 19 und 51 Jahren. Beide Altersgruppen wiesen einen vergleichbaren Schweregrad der Ekzeme auf (überwiegend leicht bis mittelschwer). Die Autoren stellten bei 79,7 % der Erwachsenen und 46,8 % der Kinder ein erhöhtes Gesamt-IgE (> 100 kU/l [kilo-Units pro Liter]) fest. Die Gesamt-IgE-Level nahmen bei den Kindern mit zunehmendem Alter zu, nicht aber bei den Erwachsenen.


Die Häufigkeit der Sensibilisierung gegenüber Allergenen, insbesondere mikrobiellen Allergenen, war bei Erwachsenen bis zu 10-mal größer als bei Kindern. Erhöhte Gesamt-IgE-Level korrelierten bei beiden Altersgruppen mit der Schwere des atopischen Ekzems (Erwachsene p < 0,001; Kinder p = 0,005). Im Fall der Malassezia-spp.-spezifischen IgE-Level traf dies nur auf die Erwachsenen zu (p = 0,007). In beiden Altersgruppen stand weder das Alter der Patienten, das Geschlecht noch das Auftreten einer Kopf-Hals-Dermatitis mit der Schwere der Erkrankung in Zusammenhang.
Innerhalb der Studie erwiesen sich die Gesamt-IgE-Level sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen als Marker für die Schwere des atopischen Ekzems. Malassezia-spp.-spezifische IgE-Levels korrelierten hingegen nur bei Erwachsenen mit der Krankheitsschwere.
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