Aktuelle Urol 2015; 46(03): 202
DOI: 10.1055/s-0035-1555698
Referiert und kommentiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Buchbesprechung

Contributor(s):
Claudia Janßen
Rübben Herbert.
Uroonkologie.

Berlin, Heidelberg: Springer; 2014.
6. Auflage
ISBN: 978-3-642-35031-3
Further Information

Publication History

Publication Date:
12 June 2015 (online)

 

    Das Buch „Uroonkologie“ von Professor Herbert Rübben gilt als Standardwerk der urologischen Onkologie. Die neu erschienene 6. Auflage besticht durch ihr klares, schlicht gehaltenes Layout. Didaktisch gelungen ist der Aufbau der Oberkapitel beginnend mit „Begleitung des Patienten in der Uroonkologie“ über „Grundlagen der Behandlung der Uroonkologie“ bis hin zu „Tumoren im Erwachsenenalter“ sowie „Tumoren des Kindes- und Jugendalters“.

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    Eine praxisnahe Sprache trägt zum Verständnis bei und vereinfacht das Lesen. Zur Veranschaulichung der Thematik dienen die insgesamt 196 Illustrationen. Die Tabellen, Graphen und Schemata sind strukturiert und fassen das Wesentliche für den onkologisch tätigen Urologen zusammen.

    Die Informationen zu den einzelnen Tumorerkrankungen sind sehr umfangreich und deren Diagnostik und Therapieansätze jeweils detailliert beschrieben. Allerdings wäre im Bereich der Chemotherapie die Auflistung eines vollständigen Regimes im zeitlichen Verlauf für jede Tumorentität wünschenswert, um eine schnelle Umsetzung in die Praxis zu ermöglichen. Der Leser erhält neben den Grundlagen in Molekularbiologie ebenso Informationen über den Forschungsstand der je-weiligen Tumorentität. Hier ist anzumerken, dass sich die Forschung aufgrund modernster Technik rapide weiterent-wickelt und es kaum möglich ist, mit Erscheinung einer Buch-auflage weiterhin auf dem aktuellsten Stand der Forschung zu sein. Somit erscheint die Erwähnung wissenschaftlichen Detailwissens, v. a. die Auflistung von molekularen Targets, die sich lediglich im präklinischen Gebrauch oder einzelnen klinischen Studien befinden, nicht sinnvoll. Aktuelle Forschungsergebnisse mögen zwar für den wissenschaftlich tätigen Urologen von Interesse sein, beim Kliniker mag diese regelrechte Informationsflut jedoch zu Irritationen führen. Stattdessen wäre es hilfreich, die europäischen und amerikanischen Leitlinien prägnant herauszuarbeiten, an welchen sich der Uroonkologe dann rasch orientieren könnte.

    Als weiterer potenzieller Kritikpunkt ist das Kapitel „Moderne Bildgebung“ zu nennen. Hier finden sich ausführliche Be-schreibungen zu diagnostischen Mitteln, u. a. der Sonografie, die zum Basisrepertoire des Urologen gehört und deren Stellenwert dementsprechend nicht extra diskutiert werden muss. Gleiches gilt für alle gängigen modernen Bildgebungsverfahren, da diese dem onkologisch tätigen Urologen bekannt sein dürften.

    Abschließend ist festzuhalten, dass der klinische Bezug zwar stellenweise optimierbar ist, es sich bei dem Buch jedoch zweifellos um ein wertvolles und konkurrenzloses Nachschlagewerk für jeden onkologisch tätigen Urologen handelt.


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