Buchbesprechung

Bei der 2. vollständig überarbeiteten Auflage der „Rechtlichen Rahmenbedingungen für die ärztliche Beratung und Begutachtung“ handelt es sich um eine Auszugsausgabe aus dem Standardwerk „Begutachtung der Haltungs- und Bewegungsorgane“, herausgegeben von Herrn Prof. Marcus Schiltenwolf und Prof. Dierk F. Hollo. Da sich die ärztliche Tätigkeit immer auch im Grenzbereich zwischen Medizin und Recht bewegt, ist es für den in Praxis und Klinik tätigen Arzt obligat notwendig, neben dem medizinischen Wissen auch Kenntnisse von den jeweils maßgeblichen Rechtssystemen zu haben. Dieses gilt sowohl für die Behandlung und Beratung von Patienten, als auch für die ärztliche Begutachtung. Das vorliegende Werk gibt daher einen sehr guten und konzentriert zusammengefassten Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen unseres ärztlichen Handelns.

Im allgemeinen Teil des Buches werden die zentralen Rechtsbegriffe wie Unfall, Arbeits,- Berufs- und Erwerbsunfähigkeit, Erwerbsminderung, Pflegebedürftigkeit, MdE, GdB und GdS mit ihren spezifischen Bedeutungen systematisch dargestellt und erläutert. Dabei wurden im Vergleich zur 1. Auflage die zwischenzeitlich höchst richterlich erfolgten Rechtsprechungen mit eingebunden (z. B. das Patientenrechtegesetz von 2013). Im spezifischen Teil des Buches werden dann die Besonderheiten des Sozial- und Zivilrechtes sowie die gesetzlichen Grundlagen im Zivilprozess, Strafprozess und Verwaltungsverfahren dargestellt. Abschließend werden die Rechtsstellung des Gutachters im Allgemeinen und bestimmte rechtliche Aspekte zur Begutachtung in den einzelnen Rechtsgebieten praxisbezogen dargestellt.

Das Buch besticht insgesamt durch die kompakte Zusammenführung der rechtlichen Fragestellungen und Rahmenbedingungen des ärztlichen Handelns, wobei die für den Mediziner und Nichtjuristen nicht einfach zu erfassenden rechtlichen Formulierungen in verständlicher Sprache dargestellt werden.

Das von Hollo und Gaidzik vorgelegte Buch ist aufgrund der immer wichtiger werdenden forensischen Fragestellungen allen ärztlichen Kollegen zu empfehlen. Es soll und wird dazu beitragen, sowohl die ärztliche Tätigkeit in Klinik und Praxis als auch die Begutachtung „rechtssicherer“ zu machen.