Aktuelle Dermatologie 2015; 41(07): 268
DOI: 10.1055/s-0035-1556944
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Rosazea – Gibt es einen nasalen Subtyp?

Contributor(s):
Friederike Klein
Lee WJ et al.
Dermatology 2015;
230: 177-183
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Publication History

Publication Date:
03 July 2015 (online)

 

Die Nase gehört zu den typischen Lokalisationen einer Rosazea. Ob es einen spezifischen nasalen Subtyp der Dermatose gibt, untersuchten Woo Jin Lee et al.
Dermatology 2015; 230: 177–183

In ihrer Studie evaluierten die Wissenschaftler um Woo Jin Lee retrospektiv 599 Patienten, die an deren Institut die Diagnose einer Rosazea erhalten hatten und bis dahin nicht behandelt worden waren. Sie identifizierten 337 Patienten mit nasalen und extranasalen Manifestationen der Erkrankung (Gruppe A), 31 mit ausschließlich nasaler Beteiligung (Gruppe B) und 231 Patienten mit einer Rosazea ohne eine Beteiligung der Nase (Gruppe C).

Unterschiede erkennbar

Patienten mit einer nasalen Beteiligung der Rosazea waren im Mittel deutlich älter als Patienten ohne eine solche Manifestation (51,1 vs. 42,93 Jahre, p = 0,000). Zwischen den beiden Gruppe mit nasaler Beteiligung zeigte sich aber kein Altersunterschied. Während sowohl bei denjenigen mit nasaler und nichtnasaler Rosazea (Gruppe A) als auch bei denjenigen mit ausschließlich nichtnasaler Manifestation (Gruppe C) Frauen mit 64 % dominierten, war die Mehrzahl derjenigen mit ausschließlich nasaler Beteiligung in Gruppe B zu 68 % männlich.

Der gemischte Subtyp war in den Gruppen A und C der häufigste Subtyp (68 und 56 %). Bei nasaler Beteiligung (Gruppe A) war aber der Schweregrad höher als in Gruppe C: Einen Schweregrad ≥ 2 wiesen 54 vs. 31 % auf. In Gruppe B dominierte mit 55 % der erythematös-teleangiektatische Subtyp der Rosazea. Der Anteil dieses Typs betrug in Gruppe A 40 %. Die Art des Nasenbefalls in Gruppe A und B war unterschiedlich. Betraf die Rosacea in Gruppe B v. a. die untere Nasenhälfte (90 %, Gruppe A: 46 %), war in Gruppe A häufiger die ganze Nase betroffen (51 %, Gruppe B: 10 %). Eine phymatöse Form wiesen 13 % der Patienten der Gruppe A und 36 % der Gruppe B auf. Nasale Manifestationen in Gruppe A waren deutlich häufiger mit einem erythematös-teleangiektatischen Subtyp assoziiert als nichtnasale Lokalisationen. Die Schweregrade nasaler und nichtnasaler Lokalisationen in dieser Gruppe zeigten keine Assoziation. Auch die Subtypen der beiden Manifestationen konnten unterschiedlich sein.

Fazit

Ist bei einer Rosazea die Nase mit betroffen, könnte das ein Hinweis auf einen größeren Schweregrad der Erkrankung sein. Eine nur auf die Nase beschränkte Rosazea ist relativ selten und scheint einen besonderen klinischen Subtyp zu repräsentieren.


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