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DOI: 10.1055/s-0035-1557805
Stabilität der Behandlungsergebnisse nach Rezessionensdeckung an Zähnen mit interdentalem Attachmentverlust
Publication History
Publication Date:
22 July 2015 (online)
Der Verlust von interdentalem Knochen und Weichgewebe gilt als wichtiger limitierender Faktor bei der Behandlung fazialer gingivaler Rezessionen. Hier ist nach der Klassifikation der Rezessionen nach Miller (1985) eine vollständige Wurzeldeckung (VW) nur teilweise oder nicht vorhersagbar möglich. Einzelne klinische Studien aus den letzten Jahren zeigen, dass auch bei Rezessionen, die mit gewissem interdentalem klinischem Attachmentverlust (ICAL) assoziiert sind, eine VW erreicht werden kann. Die bisherigen Langzeitdaten reichen nicht aus, um eine Therapieempfehlung abgeben zu können.
Das Ziel der vorliegenden randomisierten, kontrollierten klinischen Studie war es, die Ergebnisse drei Jahre nach Behandlung von Oberkieferzähnen mit Einzelrezessionen und geringem ICAL mittels Bindegewebstransplantat (BGT) und koronalen Verschiebelappen (KVL) oder KVL als alleinige Maßnahme zu untersuchen.
Für die 3-Jahres-Untersuchung standen 24 der ursprünglich 29 eingeschlossenen Patienten zur Verfügung. 13 davon erhielten KVL + BGT und die übrigen 11 KVL. Zu Beginn der Studie wurden klinische und radiografische Messungen vorgenommen. Folgende Parameter wurden nach einem und drei Jahren erhoben: VW, Rezessionsreduktion (RecRed), Ästhetikindex nach Wurzeldeckung (RES) und Gewinn an keratinisierter Gingiva (KG). Die Patientenzufriedenheit wurde mit der visuellen Analogskala (VAS) evaluiert. Zähne mit keilförmigen zervikalen Defekten > 1 mm oder mit Abrasionen und Restaurationen auf Höhe der Schmelz-Zement-Grenze (SZG) wurden von der Studie ausgeschlossen.
Die 3-Jahres-Ergebnisse zeigten, dass eine VW häufiger nach KVL + BGT als nach KVL erreicht werden konnte. Die Kombination aus KLV und BGT führte auch zu höherem Gewinn an KG im Vergleich zu KVL allein. Die RecRed-, RES- und VAS-Werte für die beiden Behandlungsmodalitäten waren nicht signifikant unterschiedlich.
Fazit Die 6 Monate nach chirurgischer Behandlung erzielten Ergebnisse scheinen in beiden Gruppen bis zum 3. postoperativen Jahr stabil geblieben zu sein. Während der engmaschigen unterstützenden parodontalen Therapie (UPT) wurden keine signifikanten ICAL- oder RecRed-Änderungen festgestellt. Eine gute und atraumatische häusliche Mundhygiene wurde sowohl prächirurgisch als auch während der UPT-Phase sichergestellt. Dieser Faktor scheint für die Langzeitstabilität nach chirurgischer Therapie von Einzelrezessionen mit interdentalem Attachmentverlust entscheidend zu sein.