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DOI: 10.1055/s-0035-1562854
Briefe an die Redaktion
Subject Editor:
Publication History
Publication Date:
24 July 2015 (online)
Zum Artikel „Jonas trifft auf ,Gehen verstehen‘“, physiopraxis 5/15
Erstaunliche Resonanz
Liebes physiopraxis-Team,
ich möchte Ihnen zu dem Beitrag „Volltreffer – Jonas trifft auf ,Gehen verstehen“' gratulieren und mich gleichzeitig bedanken. Selten habe ich einen derart inhaltlich und stilistisch guten Artikel in Journalen dieser Kategorie gelesen. Dieses Lob und Dankeschön gilt auch dem Fotografen. Denn der Inhalt, die Art des Erzählens und die Fotos sind eine wirklich gelungene und aufeinander abgestimmte Einheit. Die Resonanz klinikintern und klinikextern auf diesen Beitrag und für unser Tun in Haag ist erstaunlich.
Nochmals vielen Dank und beste Grüße
Dr. Stephan von Clarmann, Chefarzt Klinik Haag
Zum Artikel „Bewegungseinschränkungen behandeln – Heiß und Eis“, physiopraxis 5/15
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Kältetherapie zur Ödem- und Entzündungsreaktion ist problematisch
Sehr geehrtes physiopraxis-Team,
vielen Dank an die Autoren Corinna Zimmermann und Michael Dawils, die einen sehr informativen Artikel zum Einsatz von thermischen Interventionen geschrieben haben. Leider lassen sie in dem Absatz „Mit Kälte gegen Schmerz“ unkommentiert, dass Kryotherapie in der physiotherapeutischen Praxis vorwiegend zur Entzündungs- und Ödemreduktion eingesetzt wird. Dies sehe ich genauso, ist jedoch als Problem anzusehen. In der posttraumatischen Behandlung ist das „Ausbremsen“ der Entzündungsreaktion als potenzieller Risikofaktor für Überlastung (aufgrund mangelnden sensorischen Feedbacks), für unphysiologische Wundheilungsverläufe (unter anderem aufgrund verändertem biochemischem Kontext) und für Wundheilungsstörungen (unter anderem aufgrund Reduktion des Metabolismus und der Aktivität der Immunzellen) zu sehen und ist daher mit Vorsicht zu genießen. Die genannte Ödemreduktion, die der Kryotherapie zugesprochen wird, konnte bis heute in keiner Studie nachgewiesen werden. Sie kann also nicht als Argument gelten.
Mit freundlichen Grüßen
Nils E. Bringeland aus Karlsruhe
Anmerkung der Autorin
Sehr geehrter Herr Bringeland,
vielen Dank für Ihren Kommentar bezüglich unseres Artikels „Heiß und Eis“. Dass die Kältetherapie immer noch vorzugsweise zur Ödem- und Entzündungsreduktion eingesetzt wird, sehe ich genauso als Problem an wie Sie. Unsere Recherchen für den Artikel bezogen sich hauptsächlich auf die Wirkungsweise von thermischen Reizen auf kollagenes Bindegewebe. Wie im Artikel erwähnt ist auch hier die Studienlage sehr dünn, und es fehlen aussagekräftige In-vivo-Studien. Lediglich über die analgetische Wirkung von Kältetherapie konnte ein Nachweis gefunden werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Eindringtiefe der unterschiedlichen thermischen Maßnahmen. Als Therapeut sollte man sich die Frage stellen, wie viel von den äußerlich gesetzten Reizen im Zielgewebe ankommt und wie hoch der Temperaturunterschied im Zielgewebe tatsächlich ist.
Es ist mit Sicherheit sinnvoll, die kontroversen „herkömmlichen“ Anwendungsmethoden von thermischen Reizen kritisch zu hinterfragen. Im Zusammenhang mit diesem Artikel hatte dies jedoch keine Priorität und blieb aus diesem Grund unkommentiert. Untersuchungen auf dem gesamten Gebiet der thermischen Reize wären von daher sehr zu begrüßen.
Viele herzliche Grüße
Corinna Zimmermann
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