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DOI: 10.1055/s-0035-1562915
Für Sie gelesen: Kathrin Feldhaus & Margarethe Mehring-Fuchs: Ich hab jetzt die gleiche Frisur wie Opa. Wie kranke Kinder und Jugendliche das Leben sehen.
Publication History
Publication Date:
06 August 2015 (online)
Kinder und Jugendliche zwischen fünf und zwanzig Jahren, die in der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin in Tübingen behandelt wurden, haben für dieses Buch Bilder gemalt und den beiden Herausgeberinnen ihre Sicht auf das Leben erläutert. Alle haben eine schwere Erkrankung: onkologische und hämatologische Erkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen, Rheuma, Morbus Crohn. Sie befinden sich noch mitten in der Therapie oder haben sie abgeschlossen und müssen nun mit Einschränkungen (Krücken, Rollstuhl, Osteoporose…) weiterleben lernen – und manche sind verstorben. In vielem sind sie ganz normale Kinder und Jugendliche, doch ihre Erfahrung einer schweren Erkrankung hat dazu geführt, dass sie sich Gedanken machen über den Sinn des Lebens, Hoffnung und Zweifel, Partys im Himmel, Gott und Gespenster und besondere Glücksmomente. Die Texte sind nachdenklich, offen, voller Humor, Fantasie und Lebensbejahung – auch bei den Kindern und Jugendlichen, die ihre Erkrankung nicht überlebt haben. Das jeweilige Krankheitsbild wird kurz von den Kindern selbst erklärt.
Die spielerische Gestaltung des Buches ist sehr ansprechend und mit viel Liebe zum Detail ausgeführt. Es wirkt wie ein buntes Notizheft mit eingeklebten Zetteln und Bildern. Am Ende des Buches finden sich etliche freie Seiten, die von jungen Lesern selbst gestaltet werden können, zu den Themen „mein Glücksmoment“, „To-do-Liste für mein Leben“, „Es tut gut, mal alles rauszulassen!“ u. a. Ergänzt wird das Buch durch eine CD mit dem Hörspiel „Glücksmomente“, auf dem die Texte der kranken Kinder von Schauspielern gelesen und von Berufsmusikern mit Musik verknüpft werden. Fazit: ein wunderschönes, lesenswertes Buch, das sicher sehr gut geeignet ist, um auf Stationen mit chronisch kranken/schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen darüber ins Gespräch zu kommen, wie sie das Leben sehen.