Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2015; 22(04): 198
DOI: 10.1055/s-0035-1563435
DGMM-Mitteilungen
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

World Maritime Rescue Congress, 1.–4. Juni 2015 Internationaler Kongress für Rettungsorganisationen – Internationaler Kongress für Rettungsorganisationen in Bremerhaven

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Publication Date:
17 August 2015 (online)

 

    Nach einem spektakulären Wochenende im Rahmen der 150-Jahrfeier der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) für die breite Öffentlichkeit mit Paraden, Ausstellungen und begleitenden Veranstaltungen mit der Beteiligung von Search-and-Rescue-Schiffen (SAR) aus verschiedenen Ländern, fand vom 1. bis 4. Juni 2015 der World Maritime Rescue Congress (WMRC 2015) der International Maritime Rescue Federation (IMRF) in Bremerhaven statt. Insgesamt zählte der Kongress 639 Teilnehmer aus über 22 Ländern. Mehr als 60 internationale SAR-Institutionen waren vertreten.

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    Die Workshops und Präsentationen aller 3 Kongresstage waren in 3 Themenkomplexe gegliedert:

    • SAR Organisation and Management

    • SAR Coordination

    • SAR Operations

    Besonderer Fokus wurde auf Prävention, Ausbildung und Training gelegt. Die Mass Rescue Operations (MRO) wurden als „low probability, but high consequence events“ identifiziert und werden auch im Hinblick der steigenden Zahl solcher Ereignisse in Zukunft verstärkt im Fokus internationaler Rettungsorganisationen sein.

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    Gefahrenabwehr bei Katastrophen

    Um eine kontinuierliche Verbesserung der Gefahrenabwehr bei Großschadensereignissen auf See zu erreichen, wurde das MRO-Projekt der IMRF gestartet. Während SAR-Dienste in der Mehrzahl der Fälle „einfache und komplexe (Einzel-) Schadenslagen“ bewältigen, sind „Katastrophen“ seltene Ereignisse. Wenn jedoch eine Katastrophe eingetreten ist, hat sie enorme Auswirkungen, so David Jardine-Smith von der IMRF. Das MRO-Projekt fördert durch Sensibilisierung aller Beteiligten, Identifikation von Problemen bei stattgehabten Ereignissen, Verbesserung von Leitlinien, eine frei zugängliche Datenbank mit einer Präsenzbibliothek und internationalen Workshops die internationale Zusammenarbeit und Expertise.


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    Umfangreiches Kongressprogramm

    Neben vielen technischen Aspekten der Seerettung, die im Rahmen von Schadensereignissen auf See von den SAR-Organisationen jeden Tag bewältigt werden, steht die Rettung und die medizinische Versorgung der Verletzten und Erkrankten im Vordergrund aller Bemühungen. Während der Workshops wurden medizinisch relevante internationale Forschungsprojekte, Forschungsergebnisse und Innovationen präsentiert und diskutiert: Wassersicherheitstrainings für Kinder und Prävention von Ertrinkungsunfällen, Einsatz von Drohnen, Flüchtlingshilfe, Maritime Simulatorübungen (marSimnet, Mona Lisa), stress exposure training, Fundraising sind nur einige davon.

    Neben einer informativen Industrieausstellung gab es darüber hinaus Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Einsatzkräften internationaler SAR-Dienste und zur Besichtigung hochmoderner SAR-Rettungsschiffe.

    Am Ende des Kongresses wurde Kapitän Udo Fox (DGzRS) als neuer Vorsitzender der IMRF für die kommenden 8 Jahre gewählt.

    Einen Überblick über die thematische Bandbreite des gesamten Kongresses, einschließlich Downloadmöglichkeit der Präsentationen, gibt die Kongressseite www.international-maritime-rescue.org/index.php/homewmrc.

    Dr. Denis Gümbel, Caspar Ottersbach Universitätsmedizin Greifswald Abt. für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Projekt KOMPASS


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