Der Klinikarzt 2015; 44(07/08): 369
DOI: 10.1055/s-0035-1563622
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Melanom – Neue Entwicklungen in der Immuntherapie

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Publication Date:
25 August 2015 (online)

 
 

Genmutationen sind beim Melanom besonders häufig, erläutert Prof. Axel Hauschild, Kiel, bei einem Satellitensymposium in Berlin. Etwa 30 000 Mutationen seien beim Melanom beschrieben und die Tumoren, die besonders gut auf Inhibitoren oder Stimuli der Immun-Checkpoint-Blockade ansprechen, seien interessanterweise Tumoren mit sehr vielen Mutationen, ergänzt Hauschild.

Zulassung wird Mitte dieses Jahres erwartet

Neben Ipilimumab sind mittlerweile auch Nivolumab und Pembrolizumab als Wirkstoffe in der Immuntherapie des Melanoms zugelassen. Die beiden PD1-Antikörper Nivolumab und Pembrolizumab sind seit Ende 2014 von der Food and Drug Administration (FDA) für bereits vorbehandelte Patienten zugelassen. Studiendaten zeigen eine hohe Remissionsrate (ca. 40 %), ein gutes progressionsfreies Überleben (ca. 6 Monate) und deutliche Gesamtüberlebensvorteile gegenüber konventioneller Chemotherapie. Die Zulassung der European Medicines Agency (EMA) wird nach Angaben von Hauschild Mitte dieses Jahres erwartet. Eine aktuelle Studie [ 1 ] zeigte, dass die Kombination von Nivolumab und Ipilimumab wirksamer ist als Ipilimumab alleine. Ob diese Kombinationstherapie auch besser ist als Nivolumab alleine, blieb offen.

Bei all den Daten zur Wirksamkeit der Immuntherapeutika erinnert Dr. Katharina C. Kähler, Kiel, im Rahmen ihres Vortrags daran, das die Sicherheit der Präparate für die Patienten nicht außer Acht gelassen werden dürfe. Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen die Haut und den Gastrointestinaltrakt, nur in seltenen Fällen kommt es dabei zu schweren Fällen. Das Nebenwirkungsspektrum der CTLA4- und der PD1-PDL1-Antikörper ist sehr ähnlich. Das Symptom, unter dem die mit PD1-PDL1-Antikörpern behandelten Patienten im Alltag besonders leiden, ist die Fatigue (36 %). Da es sich bei der Immuntherapie um eine Dauertherapie handelt, plädiert Kähler dafür, sich diesem Problem anzunehmen, um die Patienten therapietreu zu halten.

Ulla Welzel, Stuttgart

Quelle: Satellitensymposium „Neue Entwicklungen in der ImmunOnkologie beim Melanom“ am 30. April 2015, im Rahmen der 48. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) in Berlin. Veranstalter: MSD Sharp & Dohme GmbH.


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  • Literatur

  • 1 Postow MA et al. N Engl J Med 2015; 372: 2006-2017

  • Literatur

  • 1 Postow MA et al. N Engl J Med 2015; 372: 2006-2017