Der Klinikarzt 2015; 44(07/08): 369
DOI: 10.1055/s-0035-1563623
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

VTE-Behandlung – Vorteile für Fondaparinux in der Initialtherapie

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Publication Date:
25 August 2015 (online)

 
 

Weltweit sterben jedes Jahr etwa 3 Millionen Menschen an den Folgen einer venösen Thromboembolie (VTE) und allein in Deutschland jährlich zirka 100 000 Menschen an den Folgen einer Thrombose mit Lungenembolie. Das Risiko für eine VTE steigt mit dem Alter auf 1:1000 pro Jahr bei über 60-jährigen und auf 1:100 bei über 75-jährigen Patienten. Risikofaktoren sind Operationen, Verletzungen und Immobilisation, hormonelle Einflüsse und Schwangerschaft, Malignome, Übergewicht oder Nikotinkonsum. Die Therapie sollte schon bei Verdacht auf eine VTE unmittelbar eingeleitet werden. Der Initialtherapie komme eine besondere Bedeutung zu, wie PD Dr. Rainer B. Zotz, Düsseldorf, in Mannheim erklärte: „Denn fast die Hälfte aller Rezidive tritt in der ersten und zweiten Woche nach Diagnose auf.“ [ 1 ].

Der Initialtherapie kommt eine besondere Bedeutung zu

Für die Antikoagulation in der Akutphase werden der vollsynthetische selektive Faktor-Xa-Inhibitor Fondaparinux (Arixtra®) und niedermolekulares Heparin (NMH) empfohlen [ 2 ], die über etwa 7 Tage gespritzt werden. Alternativ kommen orale Antikoagulanzien (OAK) zum Einsatz. Begleitende Maßnahmen sind Kompression und Mobilisation. Nach der Initialtherapie wird etwa 3 Monate oder länger mit OAK Rezidiven vorgebeugt.

Fondaparinux wird im Gegensatz zu den meisten NMH nur einmal täglich subkutan verabreicht. Eine Anpassung an das Körpergewicht ist anders als bei NMH nicht erforderlich: 50–100 kg schwere Patienten erhalten die Standarddosis von 7,5 mg, Patienten, die leichter als 50 kg bzw. schwerer als 100 kg sind, erhalten 5 mg bzw. 10 mg. Auch eine Routinekontrolle der Thrombozytenzahl zur Erkennung der seltenen Heparin-induzierten Thrombozytopenie entfällt unter dem Faktor-Xa-Hemmer, der zudem über keine Interaktionen mit anderen Arzneimitteln verfügt.

Fondaparinux (einmal täglich s. c.) hat sich in der Initialtherapie als mindestens ebenso wirksam und sicher erwiesen wie Enoxaparin (zweimal täglich 1 mg/kg KG), wie z. B. die direkten Vergleichsstudien MATISSE-TVT bei tiefer Beinvenenthrombose und MATISSE-PE in der Behandlung der Lungenembolie gezeigt haben [ 3 ], [ 4 ]. Fondaparinux ist außer in den Indikationen Prophylaxe und Therapie der tiefen Beinvenenthrombose und Lungenembolie auch zur Therapie der oberflächlichen Thrombophlebitis sowie für die Behandlung des akuten Koronarsyndroms (ACS) zugelassen.

Michael Koczorek, Bremen

Quelle: Meet-the-Expert „Fondaparinux bei akuter tiefer Venenthrombose – weil schnelle Wirksamkeit und zuverlässiger Schutz zählen“ im Rahmen des 121. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) am 20. April 2015 in Mannheim. Veranstalter: Aspen Germany.


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  • Literatur

  • 1 Limone BL et al. Thromb Res 2013; 132: 420-426
  • 2 S2-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie“, AWMF 2010: 10
  • 3 The MATISSE investigators. Ann Intern Med 2004; 2004: 867-873
  • 4 The MATISSE investigators. Ann Intern Med 2003; 349: 1695-1702

  • Literatur

  • 1 Limone BL et al. Thromb Res 2013; 132: 420-426
  • 2 S2-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie“, AWMF 2010: 10
  • 3 The MATISSE investigators. Ann Intern Med 2004; 2004: 867-873
  • 4 The MATISSE investigators. Ann Intern Med 2003; 349: 1695-1702