Aktuelle Dermatologie 2015; 41(08/09): 320
DOI: 10.1055/s-0035-1563648
Derma-Fokus
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Bakterielle Infektionen – Neuer Ansatzpunkt für die Therapie?

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
27. August 2015 (online)

 

    Zunehmende Antibiotikaresistenzen gehören zu den größten globalen Herausforderungen der Gesundheitsforschung. Alternativen zu Antibiotika werden daher dringend gesucht. Einen möglichen Therapieansatz haben Wissenschaftler der University of St. Andrews, Schottland, des John Innes Centre in Norwich/England, und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI), Braunschweig, nun identifiziert. In einer neuen, in der Zeitschrift eLife veröffentlichten Studie zeigen sie, dass sich Bakterien mit Hilfe harpunenartiger Oberflächenproteine an den Wirt kletten, um diesen zu infizieren.

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    Standardmäßig erfolgt die Therapie der nekrotisierenden Fasziitis durch chirurgische Interventionen und Antibiotika-Gabe. (Bild: © Dörries R. Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Stuttgart: Thieme; 2014)

    Das Bakterium Streptococcus pyogenes verursacht eine ganze Reihe von Infektionen, wie Scharlach oder nekrotisierende Fasziitis. Wie die Wissenschaftler herausgefunden haben, erfolgt die Anheftung des Bakteriums an den Wirt mit Hilfe eines Thioesters. Dieser bildet eine Verknüpfung mit Fibrinogen, welches sich vermehrt in entzündetem Gewebe und heilenden Wunden findet. Der Studie zufolge nutzen auch andere pathogene Bakterien, wie z.B. Streptococcus pneumoniae und Clostridium difficile, einen ähnlichen Mechanismus. Die Ergebnisse liefern somit einen vielversprechenden Ansatz für die zukünftige Therapie diverser bakterieller Infektionen.

    „Wenn es uns gelingt, dieses Anheften zu verhindern, könnten wir das Problem der schwindenden wirksamen Antibiotika praktisch umgehen“, sagt Prof. Manfred Rohde, der an der Studie beteiligte HZI-Wissenschaftler.

    Nach einer Mitteilung des HZI, Braunschweig


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    Standardmäßig erfolgt die Therapie der nekrotisierenden Fasziitis durch chirurgische Interventionen und Antibiotika-Gabe. (Bild: © Dörries R. Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Stuttgart: Thieme; 2014)