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DOI: 10.1055/s-0035-1564948
63. Jahrestagung der Norddeutschen Orthopäden und Unfallchirurgen – Norddeutsche Orthopäden und Unfallchirurgen – für und mit der Generation X und Y
Publication History
Publication Date:
09 October 2015 (online)
Die 63. Jahrestagung der Norddeutschen Orthopäden- und Unfallchirurgenvereinigung e. V. kann auf ganzer Linie als Erfolg bezeichnet werden. Konzeption und Durchführung erfolgten als Kooperation der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des UKE (Prof. Johannes Rueger, Prof. Wolfgang Lehmann, PD Dr. Lars Gerhard Großterlinden) sowie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Johanna-Etienne-Krankenhauses Neuss (Prof. Jörg Jerosch, PD Dr. Lars von Engelhardt). Schon im Vorfeld und bei der Planung der Veranstaltung zeichnete sich eine sehr vertrauensvolle und angenehme Zusammenarbeit zwischen Orthopädie und Unfallchirurgie ab. Dieses wurde auch auf die Veranstaltung selber hervorragend übertragen.
Teilnehmer, Referenten und Industrie hatten an 3 Tagen bei ausgezeichneten äußeren Bedingungen die Gelegenheit Erfahrungen auszutauschen, Neuerungen und Wissenswertes kundzutun.
Das Konzept auf 4 Hauptthemen (Wirbelsäule, Becken, Arthrose, Kinder) festzulegen und diese Themen jeweils in einem Kongresssaal abzuarbeiten war außerordentlich erfolgreich. Es zeigten sich schon bereits in den ersten Sitzungen am Donnerstagmorgen volle Tagungssäle. Dieses zog sich bis zur letzten Sitzung am Samstag hin. Auch die Sitzungen des jungen Forum, welche den gesamten Freitag über einen Saal beanspruchten, waren extrem gut besucht.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wurde der Albert Hoffa Preis an Dr. Philipp von Roth von der Charité Berlin für seine Arbeit „Total Hip-Acroplasty after operatively treated acetabular fracture“ verliehen. Großen Zuspruch und Aufmerksamkeit erhielt der Festredner Markus Rudolphi aus Berlin, der über „Chirurgie unter dem Druck der Ökonomisierung / Shareholder value“ sprach. Ein Thema, das durch seine andauernde aktuelle Brisanz insbesondere auf dem Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie von Bedeutung ist. Und ein Thema, das auch während der 3 Tage in Hamburg immer wieder diskutiert wurde und zu welchem zusammengefasst die klare Botschaft an die Community der Orthopäden und Unfallchirurgen ausgesprochen werden darf, dass „die Umsatzrendite in unserem Fachgebiet die optimale Versorgung des Patienten und dem entsprechend die Zufriedenheit des Patienten darstellt“.
Auch kritische Stimmen wiesen auf strukturelle Probleme und Verbesserungspotentiale in der Prozessgestaltung an unseren Arbeitsstätten hin. Hier zeigte sich wieder wie wichtig unsere Veranstaltung ist, indem sie die Kommunikation unter den Kollegen fördert und damit auch die Qualität unserer Arbeit sicherstellt.
Die Tagung zeichnete sich ebenfalls aus durch Vortragsblöcke, die nicht primär zu den Kernkompetenzen in Orthopädie und Unfallchirurgie zählen. Hierzu zählt beispielsweise ein Vortragsblock zum Thema „Der Arzt zwischen Hippokrates und Umsatzrendite“ aber auch ein Vortragsblock mit juristischen Themen (Wie reduziere ich als Arzt mein juristisches Risiko?). Beide Themenblöcke sprachen interessenseitig für sich, dadurch dass die vorgesehene Diskussionszeit bei weitem nicht ausreichte und die Referenten auch noch in den nachfolgenden Pausen für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung stehen mussten.
Beeindruckend war das Zusammenspiel der etablierten Generationen auf der einen Seite und den sogenannten X- und Y-Generationen zu beobachten. Hier konnte augenscheinlich und fühlbar ein lebhafter Austausch von Erfahrung, Motivation und Zukunftsplänen beobachtet werden, mit beeindruckend weit mehr Übereinstimmungen und konsensfähigen Beiträgen als dem immer wieder herbeigeredeten Konfliktpotential.
Schon bei diesem Kongress wurde eine Entwicklung von Prof. Carsten Perka, dem Vorsitzenden der NOUV und den Kongresspräsidenten eingeleitet, die sich sehr vorteilhaft auswirkte: es wurde gleichzeitig zur Jahrestagung der NOUV ein AE-Seminar abgehalten und gleichzeitig auch Sitzung der AGA sowie der Kinderorthopäden integriert. Aus Sicht der diesjährigen Kongresspräsidenten sollte diese Entwicklung noch weiter vorangetrieben werden. Die zeit- und ortsgleiche Planung von Veranstaltungen, die die Kollegen ohnehin zu besuchen haben, z. B. Röntgenweiterbildung, Osteologie-Veranstaltungen, Ultraschall-Veranstaltungen etc., birgt viele Vorteile für alle Beteiligten.
Natürlich sind zur Qualitätssicherung – auch das wurde während dieser Veranstaltung deutlich – eine stetige Optimierung im Bereich des Prozessmanagement, im Bereich der strukturellen Versorgung als auch in der Kommunikation notwendig, um unser Fachgebiet weiter auf hohem internationalen Niveau zu halten. Insbesondere die Kommunikation konnte lebendig ausgefüllt werden.
Im Namen des gesamten Organisationsteams: Prof. Dr. med. Dr. h. c. Jörg Jerosch, Prof. Dr. med. Johannes M. Rueger (Tagungspräsidenten 2015)
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