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DOI: 10.1055/s-0035-1564961
Akne inversa – Wie erfolgreich ist die operative Therapie?
Publication History
Publication Date:
07 October 2015 (online)
Die Behandlung der Akne inversa ist schwierig und es herrscht Unklarheit über die geeignete operative Therapie bei schweren Fällen. Janine L. Blok et al. von der dermatologischen Universitätsklinik Groningen in den Niederlanden berichten über eine Kohorte von Patienten, die in ihrer Tagesklinik überwiegend mit der STEEP-Methode operiert wurden.
JEADV 2015; 29: 1590–1597
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Die retrospektiv erhobenen Daten umfassen 482 durchgeführte Operationen bei 113 Patienten. Die meisten Patienten wiesen ein Stadium II oder III nach Hurley auf und kamen häufig nicht mehr für ein Deroofing, das elektrochirurgische Abtragen von Abszess, Zyste oder Fistel, infrage. Die hautgewebesparende Exzision mit elektrochirurgischem Peeling (STEEP) erfolgte in Allgemeinanästhesie. Der mediane Beobachtungszeitraum betrug 43 Monate. Die Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung wurde retrospektiv mit Fragebögen erhoben.
Von den 482 zwischen 1999 und 2013 durchgeführten Eingriffen handelte es sich bei 363 um primäre und bei 119 um Reoperationen. Der Anteil der Frauen an den operierten Patienten lag bei 68 %. 20 % der Betroffenen waren unter 16 Jahre alt. 32 % der Patienten wiesen eine positive Familienanamnese auf, 10,6 % ein Hurley-Stadium III.
Die Diagnose erfolgt meist erst nach Jahren
Im Median erfolgte die Diagnose mit einer Verzögerung von 6,5 Jahren, wobei sowohl Patienten als auch Ärzte an dieser Verzögerung Anteil hatten. Eine frühe Diagnose und Therapie ist jedoch wesentlich, um eine zunehmende Verschlechterung und Komplikationen zu verhindern, betonen die Autoren.
Rezidive traten in 29,2 % der Fälle nach der primären Operation auf. Dabei war die Rezidivrate bei Frauen höher als bei Männern (Odds Ratio 2,85; 95 %-Konfidenzintervall 1,07–7,61). Die häufigste Komplikation stellten Hypergranulationen der Wunde dar. Sie traten nach 7 % aller Eingriffe auf. Das Patientenurteil fiel überwiegend günstig für die chirurgische Therapie aus. Auf einer Skala von 0 (sehr unzufrieden) bis 10 (sehr zufrieden) vergaben die 66 Patienten, die den entsprechenden Fragebogen zurückschickten, für die medizinischen Effekte im Median 8, für das kosmetische Ergebnis 6 Punkte. 76 % gaben an, die Therapie unter Allgemeinnarkose sei die beste bei Akne inversa.
Eine jahrelange Verzögerung der Diagnose zeigt den großen Aufklärungs- und Fortbildungsbedarf bei Patienten und medizinischen Fachberufen. Hat die Akne inversa bereits einen höheren Schweregrad erreicht, haben Deroofing und STEEP als chirurgische Therapie in Allgemeinanästhesie eine gute Patientenakzeptanz. Das Rezidivrisiko liegt bei knapp ⅓, bei Frauen höher. Einschränkend muss auf das retrospektive Design der Studie hingewiesen werden – gerade auch im Hinblick auf die Entwicklung klarere Leitlinienempfehlungen wären prospektive Studien wünschenswert.
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