Der Klinikarzt 2015; 44(10): 497
DOI: 10.1055/s-0035-1566188
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Chronische systolische Herzinsuffizienz – Betablocker und Ivabradin: eine gute Kombination

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Publication Date:
04 November 2015 (online)

 
 

Gerade bei hospitalisierten Patienten mit akut dekompensierter, chronischer systolischer Herzinsuffizienz sollte nach erfolgter Stabilisierung noch im Krankenhaus die bestehende Therapie optimiert werden. Bei einer Herzfrequenz ≥70/min trotz Betablocker gilt es, diesen mit Ivabradin (Procoralan®) zu kombinieren.

Vor bereits vielen Jahren hatte die SHIfT-Studie gezeigt, dass Ivabradin in Kombination mit einem Betablocker und weiteren in der ESC-Leitlinie empfohlenen Standardtherapien wie ACE-Hemmer und MR-Antagonisten bei Patienten mit chronischer systolischer Herzinsuffizienz und einer Herzfrequenz ≥ 70/min die kardiovaskuläre Mortalität und Morbidität mindert. Wie Prof. Michael Böhm, Homburg/Saar, hervorhob, reduzierte die Kombination mit Ivabradin sowohl signifikant die Gesamtzahl Herzinsuffizienz-bedingter Einweisungen als auch über den zeitlichen Verlauf das Risiko für eine, erste, zweite oder dritte derartige Hospitalisierung um 25, 34 bzw. 29 %. Um dadurch das Risiko für Rehospitalisierungen und Mortalität nicht weiter zu erhöhen gilt es, keine Zeit zu verschenken.

Im Krankenhaus die Initiative ergreifen

Auch in Deutschland bestehen vielfach noch unzureichender Strukturen an der Schnittstelle zwischen stationärem und ambulantem Sektor. Daher sprach sich Böhm dafür aus, herzinsuffiziente Patienten mit nach akuter Dekompensation erfolgter Stabilisierung nicht vorschnell zu entlassen und die oftmals rasch erforderliche Therapieoptimierung bereits im Krankenhaus möglichst weit voranzutreiben.

Dass die leitliniengerechte Kombination des Betablocker mit Ivabradin bei einer Frequenz ≥ 70/min gegenüber dem weiteren und in der täglichen Praxis oft schwierigen Hochdosieren des Betablockers erhebliche Vorteile ausweisen kann, belegt eine kürzlich publizierte prospektive Studie mit 69 Herzinsuffizienz-Patienten. Nach Angaben Böhms gelang nach 5 Monaten unter der Kombination aus Carvedilol (max. 2x 25 mg/Tag) plus Ivabradin (max. 2x 7,5 mg/Tag) gegenüber Carvedilol alleine in gleicher Dosierung eine deutlichere Verbesserung der Belastbarkeit gemäß der 6-Minuten-Gehstrecke (+116,0 vs. +61,9 m), höherer Anstieg der LVEF (+3,9 vs. +1,4 %) und häufigere Einstufung in eine niedrigere NYHA-Klasse (58 vs. 36 %) (alle p < 0,01).

Dr. Michael Lohmann, Limburg

Quelle: Satellitensymposium „Restoring hope to heart failure patients“ am 29. August 2015 im Rahmen des ESC-Kongresses in London, Veranstalter: Servier GmbH.


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