Ergebnisse
1. Aspekte aus der Literatur:
Mit Supportivmaßnahmen soll beim akuten Nasenbluten 1. Blutungsneigung bis zur endgültigen
Versorgung reduziert werden, 2. gleichzeitig Zeit zur Erhebung von Anamnese, Blutungsanamnese
geschaffen und 3. Zeit zur Vorbereitung der Versorgung (Selbstschutz, Bereitstellung
von Materialien) gewonnen werden.
Hierzu gehört das Anweisen eines korrekten Nasenflügeldruckes, die Blutdruckmessung
und ggf. sofortige Senkung pathologischer Werte durch Gabe von 10 mg Nifidipin sublingual.
Andere Supportivmaßnahmen sind Eisanwendugen, z. B. im Nacken, wobei Untersuchungen
an Gesunden widersprüchliche Ergebnisse über die nasale Vasokonstriktion und damit
Zweifel an der Wirksamkeit ergaben [9–11]. Aufgrund guter klinischer Resultate bleibt
der Rat dazu jedoch generell bestehen [12–15]. Bei Kindern wurde darüber hinaus das
Lutschen von Eis empfohlen[16], da dieses nachweislich eine nasale Vasokonstriktion
bewirkt [17–19]. Eisanwendungen auf der Stirn hingegen scheinen keine Wirkung zu haben
[17]. Vanaccetti schlug vor, bei Kindern als Supportivmaßnahme eine sublabiale Tamponierung
vorzunehmen [20]. Watte, Zellstoff oder kleine Kompressen werden unter die Oberlippe
gelegt und der Mund fest geschlossen. Der Druck auf den Ramus septalis der oberen
Lippenarterie soll das Sistieren der Epistaxis unterstützen [20]. Möglicherweise kann
die sublabiale Tamponade mit Zusatz lokaler Vasokonstriktiva einen Therapieansatz
auch bei Erwachsenen für leichtes Nasenbluten darstellen.
Die hohe Gefahr der Fremdblutkontamination bei Maßnahmen gegen Epistaxis wird von
den behandelnden HNO-Ärzten unterschätzt [21]. Neben Schutzkittel, Handschuhen und
Maske wird vor allem das konsequente Tragen von Schutzbrillen zum Schutz gegen die
konjunktivale Tröpfcheninfektion empfohlen ([1,2,21–23]; [Abb. 1A]). Neu ist der Vorschlag, dem Patienten einen herkömmlichen Mundschutz unmittelbar
unter die Nase zu binden [24–26], um das Versprühen von oropharyngealem Blut zu vermindern.
Weitere Prinzipien, die zur Reduktion des Kontaminationsrisikos empfohlen werden,
finden sich in der [Abb. 2].
Abb. 1 „Epistaxis-Kit“ Beispiel für die Bereitstellung der Materialien zur Versorgung von
Nasenbluten in Klinik und Praxis. A Schutzmaterialien für Arzt(a) und Patient (p):
Schutzbrille (a), Einmalhandschuhe (a), Einmalkittel und Mundschutz (a+p); B Tranexamsäure
und Watte; C2-Ballon-Methode: Choanalballon®, RapidRhino® (5,5 cm und 7,5 cm), Nierenschale,
Ampuwa® (Keine NaCl-Lösung!), kleine und große Tupfer, Papierpflaster, 2 Spritzen
(10 ml)
Abb. 2 Prinzipien zur Minderung der Kontaminationsgefahr für den Arzt bei der Behandlung
von Epistaxispatienten
Zur Behandlung von schwerem Nasenbluten wurde neuerdings wieder die Warmwasserspülung
empfohlen [27–30]. Die meist 2 x 15 Minuten dauernde Spülung der Nase über einen speziellen
Katheter (Epicath®) mit hohem Druck stellt nach eigenen Versuchen ein erhöhtes Kontaminationsrisiko
dar und sollte deswegen allenfalls von sehr erfahrenen Ärzten unter erhöhten Schutzmaßnahmen
durchgeführt werden.
Die Zahl der Patienten mit Gerinnungshemmern nimmt stetig zu [6]. Bei Einnahme von
Thrombozytenaggregationshemmern und Antikoagulantien ist Nasenbluten häufiger, rezidivierender
und schwerer als ohne medikamentöse Gerinnungshemmung [5–7]. Nach interdisziplinären
Empfehlungen gilt derzeit, dass Patienten nach Koronarstent-Implantation lebenslang
mit Acetylsalicylsäure (ASS) sowie für mindestens 4 Wochen (unbeschichtete Stents)
bzw. für mindestens 12 Monate (beschichtete Stents) mit ADP-Antagonisten (z. B. Clopidogrel)
behandelt werden sollten [31]. Ein einfaches Absetzen von ASS steigert das Risiko
schwerster kardialer Ereignisse 3fach und muss vermieden werden. Erschwerend kommt
hinzu, dass bei neuen oralen Antikoagulantien (z. B. Pradraxa®, Xarelto®, Eliquis®) keine direkte Antagonisierungsmöglichkeit besteht. Damit Antikoagulation nicht abgesetzt
wird, existieren in der kardiologischen Literatur bereits Empfehlungen, mit den Patienten
Eigenbehandlungen einzuüben, um im Falle von Nasenbluten diese zu beherrschen [32].
In diesem Zusammenhang kommt der blutstillenden Wirkung des Antifibrinolytikums Tranexamsäure
(TXS, z. B. Cyklokapron®, [Abb. 1B]) eine besondere Bedeutung zu. Im Falle von leichten oder schweren (Nasen-)Blutungen
als Folge neuer oraler Antikoagulantien wird die intravenöse Gabe von TXS (15 mg / kg
alle 6 Stunden) oder auch oberflächliche Anwendung kardiologisch empfohlen. Die Wirksamkeit
bei topischen Anwendung wurde belegt [33], und TXS in Deutschland zur Therapie der
rezidivierenden Epistaxis von Patienten mit M. Rendu-Osler zugelassen [34]. Aber auch
bei Nicht-Osler-Patienten wirkt die topische Anwendung von TXT-Lösung (500 mg in 5 ml
auf Watte) zuverlässig, sogar signifikant schneller und nachhaltiger als eine herkömmliche
Salbengazetamponade [35]. Hieraus resultiert die Empfehlung bei Patienten mit positiver
Gerinnungshemmeranamnese, die oberflächliche Anwendung TXS bei leichtem und rezidivierend
leichtem Nasenbluten zu verwenden.
Die wesentlichen Entwicklungen der Tamponaden für die Nasenchirurgie wurden ausführlich
in der Übersichtsarbeit von Weber 2009 [36] dargestellt und bedürfen keiner Wiederholung.
Dies gilt auch für die bereits 2000 [37] geforderten Materialeigenschaften, die in
gleicher Weise für Epistaxistamponaden zu fordern sind [37] ([Abb. 3]). Für die Tamponierung der Nase bei akutem Nasenbluten finden sich jedoch häufig
andere Voraussetzungen als bei elektiven Nasenoperationen, die das Risiko für Kontamination
und Folgeschäden erhöht: wache, sitzende und verängstigte Patienten, Versorgungsnotwendigkeit
an unterschiedlichen Orten (Praxis, Klinik, Rettungswagen) und untrainierte oder unerfahrene
Assistenzärzte. Deswegen müssen Tamponaden für die Verwendung bei Epistaxis im Vergleich
zur Nasennebenhöhlenchirurgie (FESS) weitere Kriterien erfüllen ([Abb. 3]).
Abb. 3 Anforderungen an Nasentamponaden und Epistaxis-tamponaden
In der täglichen Praxis ist somit das vorrangige Ziel eine schnelle, universell einsetzbare,
leicht durchführbare, nicht zusätzlich traumatisierende und effektive Tamponierung
bis zur endgültigen Versorgung z. B. durch Embolisation oder Operation. Hierzu empfiehlt
sich die Bereitstellung eines Tamponaden-Kits, mit Einmalartikeln, das ohne zusätzliche
Instrumente ortsunabhängig verwendbar ist. Ein Beispiel hierfür findet sich in [Abb. 1C].
2. Embolisation:
Patienten und Methode: Von 313 zwischen 2008 und 2013 stationär behan-delten Patienten
mit Nasenbluten (R04.0) wurde bei 71 mit schwerem posterioren und nicht tumorbedingten
Nasenbluten (49♂; 22♀; Alter 66,8 ± 12,1; Alter min / max 36–90 Jahre) eine Embolisation
durchgeführt. Voraussetzung war eine persistierende Epistaxis Schritt 1. und 2. bei
meist 3 Tage belassener Tamponierung. Es erfolgte die Embolisation bei liegender Tamponade.
Von den 71 Patienten hatten 56 eine Medikation gegen arteriellen Hypertonus, 12 gegen
Diabetes mellitus und 45 hatten Antikoagulantien erhalten. Ein Patient litt unter
M. Rendu-Osler und bei zweien war die Blutung nach offenen gastrointestinalen Operationen
aufgetreten.
Ergebnisse: 13 Patienten (18,2%) wurden beidseitig, 34 (47,9%) nur links und 24 (33,9%)
nur rechts embolisiert. Durchschnittlich wurden 10,4 ± 5 Platincoils (Min / Max 1/22)/Sitzung
verwendet (Beispiel s. [Abb. 4]). Die durchschnittliche Gesamtverweildauer pro Sitzung betrug 6,9 ± 7 Tage (Min / Max
1/47). Die Verweildauer nach Embolisation betrug 3,9 ± 3,4 Tage (Min / Max 1/26).
Bei 4 Patienten (5,6%) war die intensivmedizinische Überwachung notwendig, 9 (12,7%)
erhielten 2–6 Erythrozytenkonzentrate und 2 Patienten PPSB. Die Blutung wurde bei
57 Patienten (80,3%) nach einseitiger und bei 9 Patienten (12,7%) nach beidseitiger
Embolisation beherrscht. Bei 5 Patienten (7%) musste wegen persistierender Blutung
die operative endonasal-endoskopische Blutstillung vorgenommen werden. Hierunter waren
4 Patienten mit beidseitiger und ein Patient mit einseitiger Embolisation. Bei 24
Patienten wurde eine nicht weiter therapiebedürftige nasale Schmierblutung in den
ersten 24 Stunden nach endgültiger Detamponade beobachtet.
Abb. 4 Beispiel einer Embolisation zur Behandlung von Epistaxis. Links: Selektivsonde liegt
in der A. maxillaris links. * Blutungsregion; Rechts. Abschlußkontrolle nach erfolgter
Embolisation. Coils in A. maxillaris liegend, A. meningea media durchgängig, * ehemalige
Blutungsregion. (Mit freundlicher Genehmigung von Dr. K. Mückner, Klinik Dr. Hancken,
Stade)
Insgesamt gaben 56 (78%) Kopf-, Nacken- und / oder Gesichtsschmerz an. Die durchschnittliche
Schmerzstärke (visuelle Analogskala 0–10) sank vom Tag der Embolisation mit durchschnittlich
3,1 auf 0,1 am Tag 3 nach Embolisation.
Bei zwei Patienten traten als schwere Komplikation ein Aneurysma spurium der A. femoralis
auf, welches in einem Fall operativ behandelt wurde. Andere schwere Komplikationen
wie Nekrosen, Fazialisparese oder neurologische Defizite wurden nicht beobachtet.
Diskussion
Bei der Literaturrecherche wurden keine Studien gefunden, die verschiedene Methoden
hinsichtlich des Kontaminationsrisikos für den behandelnden Arzt untersuchten. Da
sowohl die Anzahl der Nasenbluter als auch die Zahl der potentiell als infektiös eingestuften
Patienten steigt und das Risiko der Kontamination bei der Behandlung des akuten Nasenblutens
mit 69% sehr hoch liegt, muss nach Methoden gesucht werden, die das Risiko nicht nur
für den Patienten gering hält, sondern auch für den behandelnden Arzt. Die Empfehlungen
zum Tragen von Schutzkleidung, vor allem Schutzbrillen, sollten auch von erfahrenen
HNO-Ärzten beachtet werden. Praxen und Kliniken sollten zum Schutz ihrer Mitarbeiter
auf die Behandlung von Nasenblutern durch Bereitstellung von Schutzkleidung und Behandlungskits
vorbereitet sein. Auch für den noch nicht so erfahrenen Arzt sollte die Behandlung
leicht, einfach und standardisiert sein und dadurch für den Patienten effizient und
risikoarm.
Exemplarisch soll das standardisierte Vorgehen der HNO-Klinik Stade bei akuter Epistaxis
vorgestellt werden ([Abb. 5]): Jeder Nasenbluter wird zunächst zum Nasenflügeldruck (NFD) angeleitet. Parallel
erfolgen Anamnese (wichtig: welche Seite hat zuerst geblutet = Seite der 1. Maßnahme)
und Beurteilung der Stärke der Blutung. Falls vorhanden erfolgen durch medizinisches
Hilfspersonal die Supportivmaßnahmen und währenddessen das Anlegen der Schutzkleidung.
Prinzipiell wird das frontale Arbeiten vermieden. Ist der NFD positiv, werden Tranexamsäure
(TXS) und Elektrokoagulation vorbereitet. Ist die Blutung vorne und sichtbar, wird
ein Wattebausch mit TXS eingelegt oder nach Abschwellung und Oberflächenanästhesie
eine Elektrokoagulation durchgeführt. Letzteres ist jedoch bezüglich Kontamination
und Folgeschäden für den Patienten risikoreicher. TXS ist der alleinigen vorderen
Nasentamponade überlegen [35]. Bei Patienten unter antikoagulativer Therapie ist TXS
zu bevorzugen, da das Einlegen eines Wattebausches in der Regel weniger traumatisierend
ist. Sistiert die Blutung, kann bei leerer Anamnese die weiterführende Diagnostik
ambulant erfolgen. Persistiert die Blutung nach diesen Maßnahmen oder bereits initial
während des NFD, dann wird von einer hinteren Blutung ausgegangen. In diesen Fällen
wird in der Akutversorgung auf das endoskopische Aufsuchen der Blutung verzichtet
und gleich eine RapidRhino (5,5 cm/7,5 cm) eingelegt und mit Luft (5 ml/7 ml) geblockt.
Hierzu wird von der Seite gearbeitet, so kann das Vorschieben am Nasenboden kontrolliert
und gleichzeitig das Kontaminationsrisiko reduziert werden. Das Risiko eines inkorrekten
Vorschiebens in den mittleren oder oberen Nasengang mit der Folge schwerer Komplikationen
[38] erscheint geringer. Sistiert die Blutung, erfolgt nach maximal 5 Stunden die
Deblockierung zur Meidung von Drucknekrosen, die Ballontamponade verbleibt jedoch
für weitere 20 Stunden in situ.
Abb. 5 Stader Stufenkonzept zur Behandlung von Epistaxis unter besonderer Berücksichtigung
1. der Kontaminationsrisiken für den behandelnden Arzt und 2. steigender Applikationsrate
von Antikoagulantien.
Persistiert die hintere Blutung, wird die RapidRhino® deblockiert und in situ belassen. Entlang des unteren Nasenbodens wird ein Choanalballon® in den Epipharynx vorgeschoben (2-Ballon-Methode) und mit 7 ml Wasser (Ampuwa®) geblockt. Nach Ventralziehen des Ballons in die Choane („Korken in Flasche“), werden
Kugeltupfer in das Vestibulum nasi an die RapidRhino®-Tamponade herangelegt (Cave: kein Druck von außen auf die Flügel- oder Seitenknorpel,
RapidRhino® bleibt ungeblockt!). Über den Tupfern werden die Haltefäden verknotet (selbsttamponierendes
Prinzip). Sistiert nun die Blutung, werden die 2 Ballons für maximal 3 Tage belassen,
danach unter Embolisationsbereitschaft entblockt.
Blutet es unter der 2-Ballon-Methode oder nach dem Deblockieren nach maximal 3 Tagen
weiter, wird – sofern verfügbar – als nächster Schritt die TIE durchgeführt. Die hier
gezeigte Analyse der Embolisationen hat gezeigt, dass bei 93% der Patienten mit schwerem
hinteren Nasenbluten die Blutung gestoppt wird. Ähnlich hohe Raten sind aus der Literatur
bekannt [39–44]. Somit stellt die Embolisation in der Hand erfahrener interventionell
arbeitender Radiologen ein zuverlässiges Verfahren zur Behandlung von Epistaxis dar,
welches mittlerweile sogar bei schwerer kindlicher Epistaxis angewendet wurde [45].
Fünf unserer 71 Patienten mussten zur endgültigen Blutstillung zusätzlich operiert
werden, wobei in 2 Fällen eine Blutung aus der A. dorsalis nasi ursächlich war, also
nicht aus dem Stromgebiet der embolisierten A. sphenopalatina.
Kostenanalytisch ist die TIE teurer als das rein operative Vorgehen [46]. Dies wird
durch eine aktuelle, große Metaanalyse von Brinjikji unter Berücksichtigung von 69 410
Patientendaten bestätigt.
Diese zeigt ferner, dass zwischen den Jahren 2003 und 2010 die Anzahl der Embolisationen
in der Therapie von Epistaxis zunahm, die der Operationen abnahm. Die Rate an Komplikationen
war metaanalytisch gleich, jedoch die Rate der Hirninsulte bei der Embolisation signifikant
höher. Als schwere Komplikation in unserem Patientenpool wurde zweimal ein Aneurysma
spurium der Leiste beobachtet, jedoch keinerlei neurologische Ausfälle. Der häufigste
unerwünschte Nebeneffekt war der Kopfschmerz, der nur ausnahmsweise länger als 2 Tage
anhielt, so dass die hier verwendete TIE-Methode sicher erscheint.
Nasenbluter sind überwiegend ältere Patienten, die häufig unter arteriellem Hypertonus
leiden und zusätzlich Gerinnungshemmer erhalten. Der Zusammenhang zwischen Zunahme
von Epistaxis sowohl bei ASS- als auch bei Cumarin-Einnahme ist gesichert [47,48].
Häufig verbietet sich das einfache Absetzen der Gerinnungsmedikation, z. B. nach koronarer
Stentimplantation. Die Operation der häufig multimorbiden Epistaxispatienten stellt
dann nicht nur anästhesiologisch eine Herausforderung dar, sondern bietet auch dem
Operateur bei starker Blutung ein schwieriges Arbeitsfeld. Leichteste Verletzungen
der gut vaskularisierten Nasenschleimhaut können unter Antikoagulation neue Blutungsquellen
hervorrufen, die nur schwer zu beherrschen sind. Zudem ist das Kontaminationsrisiko
mit Fremdblut für den Operateur in der Nasenchirurgie ebenfalls hoch [23], in jedem
Fall höher einzuschätzen als für den interventionell arbeitenden Radiologen. Unter
dem Aspekt des Schutzes für das ärztliche Personal ist demnach die Embolisation zu
bevorzugen ([Abb. 5]).
Fazit für die Praxis
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Bei der Auswahl der Methoden und beim Vorgehen in der Behandlung von Epistaxis sollten
behandelnde Ärzte mehr auf Eigenschutz achten.
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Die lokale Verwendung von Tranexamsäure sollte bei rezidivierendem leichten Nasenbluten
unter Gerinnungshemmung als Therapeutikum einbezogen werden.
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Die 2-Ballon-Methode wird für Patienten und behandelnden Arzt als einfaches, sicheres
und schnelles Verfahren zur Tamponierung bei schwerem Nasenbluten empfohlen.
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Unter Berücksichtigung des Kontaminationsrisikos wird ein einfaches Stufenkonzept
zur Behandlung von Epistaxis vorgeschlagen ([Abb. 5])
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Die transfemorale intravasale Embolisation (TIE) stellt bei schwerer Epistaxis die
Therapie die 1. Wahl dar: bei 1. Patienten mit erhöhtem Narkoserisiko und / oder nicht
absetzbaren Gerinnungshemmern und 2. unter dem Aspekt des Kontaminationsschutzes.
Danksagung
Der Autor bedankt sich bei Herrn Dr. Kersten Mückner, Leiter der Radiologischen Abteilung
Klinik Dr. Hancken in Stade, für die Durchführung der Embolisationen, Überlassung
der Patientenprotokolle und des Bildmaterials.
Literatur beim Verfasser