Z Gastroenterol 2016; 54(12): 1343-1404
DOI: 10.1055/s-0036-1597358
1. Fibrogenesis
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Untersuchung von Lipocalin 2 und Perilipin 5 in der Fruktose-induzierten Nichtalkoholischen Fettlebererkrankung

J Lambertz
1   RWTH University Hospital Aachen, Institute of Molecular Pathobiochemistry, Expermental Gene Therapy and Clinical Chemistry, Aachen, Germany
,
E Borkham-Kamphorst
1   RWTH University Hospital Aachen, Institute of Molecular Pathobiochemistry, Expermental Gene Therapy and Clinical Chemistry, Aachen, Germany
,
R Weiskirchen
1   RWTH University Hospital Aachen, Institute of Molecular Pathobiochemistry, Expermental Gene Therapy and Clinical Chemistry, Aachen, Germany
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Weiskirchen, Ralf

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Dezember 2016 (online)

 
 

    Hintergrund: Von den Lebererkrankungen zählt die Nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) zu den häufigsten Lebererkrankungen. Gleichzeitig fördert eine gesteigerte Aufnahme von Fruktose die Entstehung einer Fettleber [1]. Die Pathogenese der NAFLD ist bislang noch unzureichend bekannt und Therapiemöglichkeiten begrenzt [2]. Lipocalin 2 (LCN2) ist ein Transportprotein, das Fette binden und dadurch die Mobilisierung von Fettreserven regulieren kann [3]. Eine Hochregulation von LCN2 ist als Antwort auf akute oder chronische Schädigung der Leber zu beobachten, die mit dem Grad des Entzündungsgeschehens korreliert [4, 5]. LCN2 reguliert Perilipin 5 (PLIN5/OXPAT), das Speicherung und Ausschüttung von Triacylglyceriden aus Lipidtröpfchen reguliert und vor Lipotoxizität schützt [6]. In Lebern mit Steatose die Expression von PLIN5 gesteigert [6].

    Ziele: Ziel der Studie ist es, die Funktion von LCN2 und PLIN5 in der Entstehung und Progression der NAFLD zu ergründen.

    Methodik: Wildtyp und LCN2-defizienten Mäusen wurde über einen Zeitraum von 4 bzw. 8 Wochen hohe Mengen von Fruktose über die Nahrung oder Wasser zugeführt. Anschließend wurden die hepatische Expression von LCN2 und PLIN5 mittels quantitative real time PCR und Western Blot untersucht. Die Schädigung und die Verfettung der Leber wurde in histologischen Schnitte mittels Hematoxylin/Eosin und Oil Red Färbung dargestellt.

    Ergebnisse/Schlussfolgerung: Die Expression von LCN2 und PLIN5 steht in engem regulatorischen Bezug. Durch die übermäßige Aufnahme von Fruktose in Wasser oder Futter wird eine Leberverfettung induziert, die sich in histologischen Färbungen gut darstellen läst. Der dauerhafte Konsum von Fruktose erzeugt in der Leber eine simultane Expressionssteigerung von LCN2 und PLIN5. Weiterhin zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede in der Pathogenese der durch Fruktose induzierten Leberschädigung.

    Referenzen:

    [1] Perry et al. Nature 2014;510:84 – 91.

    [2] Alwahsh et al. World J Gastroenterol. 2014;20:1807 – 21.

    [3] Zhao et al. J Biol Chem. 2014;289:5960 – 9.

    [4] Borkham-Kamphorst et al. Biochim Biophys Acta 2013;1832:660 – 73.

    [5] Asimakopoulou et al. Biochim Biophys Acta 2014;1842:1513 – 24.

    [6] Wang et al. Hepatology 2015;61:870 – 82.


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    Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Weiskirchen, Ralf