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DOI: 10.1055/s-0037-1598323
Extrakorporale Membranoxygenierung bei einem Patienten mit schwerem ARDS infolge einer Granulomatose mit Polyangiitis
Publication History
Publication Date:
23 February 2017 (online)
Falldarstellung:
Wir berichten über einen 28-jährigen Patienten mit initialen Symptomen einer Infektion der oberen Atemwege. Im Verlauf von 6 d kam es zu Hämoptysen und einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes, woraufhin die Vorstellung im örtlichen Krankenhaus erfolgte. Bei Aufnahme zeigten sich eine Hypoxämie in der Blutgasanalyse sowie beidseitige ausgedehnte pulmonale Infiltrate in der Röntgenaufnahme. Innerhalb von 24h kam es zu einer rapiden Verschlechterung des Gasaustausches unter Ausbildung eines schweren ARDS. Nach Intubation und kontrollierter Beatmung bestand, trotz FiO2 von 1,0 weiterhin eine schwere Hypoxämie. Bei einem Oxygenierungsindex von 57,1 wurde der Patient zur Übernahme und ECMO-Anlage angeboten. Vor Ort erfolgte die Anlage einer veno-venösen extrakorporalen Membranoxygenierung (ECMO).
Endobronchial zeigte sich eine diffuse Blutung, einer hämorrhagischen Alveolitis entsprechend. Die Entzündungparameter waren mit einem CRP 201 mg/l und Leukozytose von 11000/µl erhöht. Das PCT war negativ (0,1 ng/ml). Es bestand eine Makrohämaturie mit geringer Akanthozytose. Passend zum klinischen Bild einer Granulomatose mit Polyangiitis (GPA), fiel das ANCA-Screening positiv aus (Anti-Proteinase 3 AK > 177 IU/ml). Es erfolgten eine Kortisonstoßtherapie und Einleitung einer Chemotherapie mit Cyclophosphamid. Bei unzureichendem klinischen und laborchemischen Ansprechen wurde ergänzend eine Therapie mit Rituximab (375 mg/m2) eingeleitet zudem erfolgte über 20 Tage eine Plasmapherese.
Durch die genannten Maßnahmen ließ sich eine Remission induzieren. Nach insgesamt 35 Tagen konnte der Patient von der ECMO und im Anschluss von der invasiven Beatmung entwöhnt werden.
Schlussfolgerung:
Bei Patienten mit schwerem ARDS bei GPA ist eine Therapie mittels ECMO möglich. Die komplexe Symptomatik erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Pneumologie, Intensivmedizin, Rheumatologie und Nephrologie.
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No conflict of interest has been declared by the author(s).