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DOI: 10.1055/s-0037-1600043
Anstiegssteilheit von sFlt-1/PlGF zwischen zwei Messungen und der verbleibenden Schwangerschaftsdauer bei Patientinnen mit früh einsetzender Plazentadysfunktion
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
06. April 2017 (online)
Hintergrund:
Die Erhöhung des soluble fms-like tyrosine kinase-1/placental growth factor (sFlt-1/PIGF) Quotienten weist einen deutlichen Zusammenhang zu den Folgen einer Plazentadysfunktion auf, insbesondere bei IUGR und Präeklampsie. Die early-onset Präeklampsie, sowie die frühe fetale Wachstumsrestriktion (< 34. SSW) sind durch hohe Werte des sFlt-1/PIGF Quotienten gekennzeichnet. Im Gegensatz zu schwangeren Frauen mit einer Präeklampsie wird eine längere verbleibende Schwangerschaftsdauer bei Schwangeren mit IUGR beobachtet, trotz Messung hoher sFlt-1/PIGF Quotienten. Analog zeigt sich in der klinischen Praxis ein niedrigerer Anstieg des sFlt-1/PIGF Quotienten bei Frauen die aufgrund fetaler Komplikationen entbunden werden müssen verglichen mit Schwangeren die aufgrund drohender mütterlicher Komplikationen entbunden werden. Ziel dieser Studie ist zu überprüfen, ob ein signifikanter Unterschied in der Anstiegssteilheit des sFlt-1/PIGF Quotienten bei früher IUGR vs. früher Präeklampsie vorliegt und dies mit der verbleibenden Schwangerschaftsdauer korreliert. Weiterhin soll ein cut-off Wert für eine Entbindung innerhalb von 48 Stunden gefunden werden, ab dem eine Entbindung aufgrund drohender fetaler und/oder maternaler Komplikationen wahrscheinlich ist.
Methoden:
In diese retrospektive Studie werden alle Schwangeren mit IUGR und/oder Präeklampsie < 34. SSW, sowie gesunde Schwangere eingeschlossen, die mindestens zwei konsekutive Messungen des sFlt-1/PIGF Quotienten in den Jahren 2010 – 2016 an der Klinik für Geburtsmeidzin der Charité hatten. Ein Vergleich zwischen den Gruppen IUGR und Präeklampsie zu gesunden Schwangeren mit besonderem Augenmerk auf die Anstiegssteilheit des sFlt-1/PIGF Quotienten und die verbleibende Schwangerschaftsdauer soll erfolgen. Aktuell wird die Datenbank erstellt. Es werden ca. 170 Patientinnen < 34. SSW mit Mehrfachmessungen des sFlt-1/PIGF Quotienten eingeschlossen.
Ausblick:
Diese Studie soll Klarheit für das klinische Procedere im Fall eines deutlich erhöhten sFlt-1/PlGF-Quotienten erbringen. Das Dilemma, dass ein sehr stark erhöhter sFlt-1/PlGF-Quotient vorliegt, jedoch keine klinische Indikation zur Entbindung besteht soll beleuchtet werden.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.