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DOI: 10.1055/s-0037-1602001
„Bayerische Impfoffensive gegen Masern“ – Impfaufklärung bei Studenten an drei bayerischen Universitäten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
02. Mai 2017 (online)
Hintergrund::
Im Rahmen des Projektes „Bayerische Impfoffensive gegen Masern“ soll entsprechend den Zielen des Nationalen Impfplans und des Nationalen Aktionsplans zur Elimination der Masern und Röteln die Masern-Impfquote bayernweit gesteigert werden. Aktuelle Fälle und Masernausbrüche in Bayern zeigen, dass Jugendliche und junge Erwachsene vermehrt betroffen sind – häufig sind Krankenhausaufenthalte erforderlich. Diese Zielgruppe ist schwer zu erreichen: Sie sind meistens gesund und suchen selten den Arzt auf. Insbesondere Studierende wechseln häufig zu Beginn des Studiums den Wohnort, haben noch keinen Hausarzt und sollten die Verantwortung für ihre Gesundheit selbst übernehmen. Daher sollten Studenten in ihrem unmittelbaren Umfeld mit fundierten Informationen versorgt und über Impfungen aufgeklärt werden. Ziel war es, besonders auf die Masernimpfung aufmerksam zu machen, darüber hinaus aber auch über notwendige Auffrischimpfungen und Impfungen für ein möglicherweise geplantes Auslandssemester zu informieren.
Methode::
Aktionen zur Information von Studierenden fanden zum Beginn des Wintersemesters 2016/2017 an der Technischen Universität München, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Im Rahmen von Erstsemesterveranstaltungen standen Experten der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) für Fragen zur Verfügung. Fachliche Broschüren an Impfberatungsständen und in den verteilten Erstsemestertaschen informierten die Studenten industrieunabhängig. An uninahen Gaststätten lagen für vier Wochen 50.000 kostenlose Postkarten aus, die für die Masernimpfung sensibilisierten.
Ergebnis::
Insgesamt besuchten geschätzt 14.000 Studierende die Erstsemesterveranstaltungen der drei Universitäten. Die Studenten nahmen die Informationsangebote und -materialien sehr gut an und nutzten die Möglichkeit für Rückfragen und intensive Gespräche. Neben der Masernimpfung interessierte die Studierenden besonders: Möglichkeiten der Impfberatung und Impfung, Kostenerstattung, Reiseimpfungen sowie nähere Informationen zur FSME-Impfempfehlung in Bayern. Frauen informierten sich über die HPV-Impfung. Für ausländische Studierende waren zusätzlich generelle Informationen über die Impfdokumentation in einem Impfpass interessant.
Ausblick::
Geplant ist, die Aktion für Studierende kontinuierlich fortzusetzen, um diese Zielgruppe systematisch zu erreichen.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.