Aufgaben des Psychosozialen Dienstes in Wien/Chancen und Herausforderungen

Der diesjährige Kongresstitel ist auch Motto und Ziel der Psychosozialen Dienste in Wien (PSD Wien): Es geht um „Gesundheit für alle“. Da es jedoch „keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit“ gibt, geht es um „Psychische Gesundheit für alle“. Hinzu kommt, dass psychische Erkrankungen eng zusammenhängen mit sozialen Problemen, und außerdem nicht nur menschliches sondern auch soziales Schicksal sind. Die soziale Ausgrenzung vor allem von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen ist nach wie vor groß. Deshalb geht es letztlich um „Psycho-Soziale Gesundheit für alle“. Um dem wachsenden komplexen psychosozialen Versorgungsbedarf der verschiedenen (und neuen) Bevölkerungsgruppen gerecht zu werden, bietet der PSD Wien gemäß dem erweiterten sozialpsychiatrischen Achsenmodell (Bennett & Wing, Kalousek & Psota) individuell angepasste ambulante psychiatrische und psychosoziale Behandlung und Unterstützung auf den sechs „Psychosozialen Achsen des Lebens“: (1) Medizinische Versorgung (Psyche & Soma), (2) Wohnen, (3) Tagstruktur, (4) Angehörige, (5) Professionelle Helfer, (6) Ethische, rechtliche, finanzielle Aspekte. Die deshalb multiprofessionell, wohnortnah und niederschwellig ausgerichteten Einrichtungen des PSD Wien umfassen acht Sozialpsychiatrische Ambulatorien, einschließlich Therapeutische Tageszentren, die Psychiatrische Soforthilfe (Sozialpsychiatrischer Notdienst, Mobiler Psychiatrischer Krisendienst), Psychosoziale Information, Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium, Gerontopsychiatrisches Zentrum, Institut für Psychiatrie mit Tageszentrum für Borderlinestörung, Institut für Psychiatrische Frührehabilitation, Department für Behindertenpsychiatrie mit Autismuszentrum sowie die Liaisondienste zu Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe und zur Wiener Jugendwohlfahrt. Ziel der in und durch diese Einrichtungen geleisteten psychiatrischen und psychosozialen Versorgung ist die soziale Integration bzw. Inklusion aller Betroffenen zu fördern – damit alle mit und trotz psychischen Erkrankungen wieder leben können, so wie alle anderen auch.

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