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DOI: 10.1055/s-0037-1602735
Systemische Analyse von volatilen Organika zur metabolischen Charakterisierung von Mausmutanten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
26. Juni 2017 (online)
Einleitung:
Die Analytik von flüchtigen Organika (volatile organic compounds, VOCs) aus dem Atem bietet das Potential der nicht-invasiven Diagnostik diverser Erkrankungen sowie Einblick in verschiedene Stoffwechselwege. Für viele VOCs sind jedoch weder Herkunft der Substanzen noch der Zusammenhang zwischen aus dem Atem gemessener und systemischer Konzentration geklärt. Hierzu wurde eine entsprechende Methodik im Tiermodell etabliert.
Methoden:
Dazu wurden 12 Wochen alte C57BL/6J Mäuse entweder auf Haltungsdiät belassen (Altromin 1314, Altromin, Lage n = 17) oder für drei Wochen auf eine synthetische Diät (Ssniff E15000 – 047, Ssniff, Soest, n = 17) umgestellt. Nach der VOC-Messung aus dem Atem mittels Protonentransferreaktion Massenspektrometrie (PTR-MS) wurden den Tieren Blut, Urin, Darminhalt sowie neun verschiedene Gewebe entnommen und in Flüssigstickstoff schockgefroren. Die Emission der VOCs wurde aus den getauten Probenhomogenisaten bestimmt.
Ergebnisse:
Wie bereits in früheren Arbeiten gezeigt, führt die Fütterung einer synthetischen Diät zu einer Reduktion der Methanolkonzentration. Entsprechende Unterschiede konnten auch im Headspace aller Organe gefunden werden. Weiterhin wurde der Caecuminhalt als quantitativ relevante Quelle von Methanol identifiziert. Im Vergleich verschiedener Gewebe konnten spezifische VOC-Signaturen einzelner Organe identifiziert werden.
Schlussfolgerung/Ausblick:
Anhand der gezeigten Methodik können systemische Unterschiede in VOC Konzentrationen abgebildet werden, die dazu beitragen die endogene und/oder mikrobielle Herkunft der volatilen Substanzen zu verstehen. Weiterhin ist die Identifizierung distinkter VOC-Signaturen einzelner Organe elementar für das Verständnis von VOC-Konzentrationensänderungen im Atemgas.
*Korrespondierender Autor: jan.rozman@helmholtz-muenchen.de
+Diese Autoren haben gleichermaßen zur Arbeit beigetragen.
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Die Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.