Einleitung:
Nach abd.-thorakoaler Ösophagusresektion mit Schlauchmagenhochzug und Anlage einer
term.-lat. Ösophago-Gastrostomie kommt es gelegentlich zu einer Nekrose des oralen
Schlauchmagens mit dem Resultat eines Kontinuitätsverlustes und großer mediastinaler/thorakaler
Abszesshöhlen.
Ziele:
Beherrschung der vital bedrohlichen Situation, Therapie bzw. Vermeidung septischer
Komplikationen, dadurch Reduktion von Morbidität und Mortalität durch lokale Therapieoptionen
ohne die vermeintlich zwingende Notwendigkeit einer Rethorakotomie mit entsprechend
erhöhter Mortalität bei meist bereits septischem Krankheitsbild. Kontinuitätswiederherstellung
der Defektregion mit funktionell ausreichender Nahrungspassage.
Methodik:
Anwendung einer intermittierenden endoskopischen Lavage und Nekrosektomie im zunächst
ein-, später zwei- bis dreitägigem Rhythmus sowohl bei lokal auf das Mediastinum beschränkter
als auch bei größerer, bis nach weit intrathorakal reichender Ausdehnung der Insuffizienzhöhlen.
Bei Letzteren mit der Möglichkeit, die hier lokalisierten serösen bzw. putriden Flüssigkeitskollektionen
endoskopisch abzusaugen und zu spülen und durch supportiv, ggf. unter Sicht, erfolgende
Applikation einer Pleuradrainage mit Sog und passagere PEEP-Beatmung eine raschere
Regredienz bzw. eine Kompartimentierung herbeizuführen mit dem Resultat einer letztlich
rein mediastinalen Begrenzung der Insuffizienzhöhle. Durch sukzessive Verkleinerung
der eingebrachten Vakuumschwämme bzw. zuletzt nur noch intraluminaler Applikation
mit permeabler Folienarmierung zur Vermeidung einer Schleimhautschädigung wird ein
nahezu vollständiger Verschluss bzw. eine Situation mit nur noch kleiner Redisualhöhle
ohne die Gefahr einer Nahrungsretention herbeigeführt und dadurch zuweilen auch die
sonst übliche Anwendung eines Stents oftmals entbehrlich.
Ergebnis:
Bei zwei Patienten mit o.g. Komplikation und einer Patientin mit einer großen, 4 Wochen
postoperativ aufgefallener großer intrathorakaler Abszessformation und manifester
Sepsis konnte in allen Fällen die Entwicklung eines Multiorganversagens verhindert
und eine passable Nahrungspassage erreicht werden.
Schlussfolgerung:
Die Endo-VAC Therapie erscheint selbst bei zirkulären Wanddefekten des Schlauchmagens
eine geeignete Methode zu sein.