Einleitung:
Zur Behandlung der Peritonitis sind drei Vorgehensweisen etabliert – Programmierte Lavage, Relaparotomie on demand und Offenes Abdomen. Jede Behandlungsform weist dabei Vor- und Nachteile auf. Ein großes Problem der langfristigen offenen Abdomenbehandlung besteht im möglichen Auftreten von Folgeproblemen, z.B. Darmfisteln, fehlender Faszienverschluss und Entwicklung von Bauchwandhernien. Die geschlossene Vakuumtherapie (CVS) erhöht die Rate des definitiven Faszienverschlusses und verkürzt die Behandlungszeit.
Ziele:
Ziel dieser Studie war daher die Bestimmung des Stellenwertes der CVS im Rahmen eines allgemeinen Algorithmus' zur Behandlung der Peritonitis.
Methodik:
Selektive Literaturanalyse zu Behandlungsalgorithmen der Peritonitis. Vergleich mit Daten einer prospektiven Studie des Universitätsklinikums Magdeburg vom 1.1.2005 – 31.12.2014 zur Behandlung der sekundären oder postoperativen Peritonitis mittels Vakuumtherapie.
Ergebnisse:
Die Relaparotomie on demand scheint das Verfahren der Wahl bei primär sanierbarem Infektionsfokus. Fortgeschrittene oder kotige Peritonits stellen weiterhin eine etablierte Indikation zur Programmierten Lavage dar. Im Falle einer offenen Abdomenbehandlung ist die Vakuumtherapie das am häufigsten eingesetzte Verfahren. Die CVS findet ihren Stellenwert sowohl bei der Entscheidung zur programmierten Lavage als auch als Alternative zur klassischen Vakuumtherapie. Kontraindikationen für die CVS waren in der vorliegenden Studie Darmfisteln, abdominales Kompartmentsyndrom und ausgeprägte kotige Peritonits.
Schlussfolgerung:
Die CVS stellt einen interessanten Baustein im Behandlungsalgorithmus der Peritonitis dar. Kontraindikation sind nicht versorgte Darmfisteln oder ein abdominales Kompartmentsyndrom. Bei Vorliegen eines Ileus oder einer schweren kotigen Peritonitis sollte ein erfahrener Chirurg die Indikation zum Einsatz der CVS prüfen.