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DOI: 10.1055/s-0037-1605901
Geschlechterspezifische Bewältigungsmuster von Autonomieverlusten im Alter bei Paaren mit chronischen, alterstypischen Erkrankungen
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Fragestellung:
Für Menschen jeden Alters und Geschlechts ist Autonomie eine Voraussetzung für Lebensqualität und Gesundheit. Wenn im höheren Alter ein*e Partner*in durch eine chronische, alterstypische Erkrankung beeinträchtigt ist, sind Autonomiechancen in der Partnerschaft tangiert. Denn häufig übernimmt eine*r Fürsorgetätigkeiten für die*den andere*n, was zu Autonomieverlusten und psychosozialen Belastungen für beide führen kann. Die Bewältigung von Krankheit wird eine partnerschaftliche Aufgabe. Die Bewältigungsmuster, die ältere Menschen in einer Paarbeziehung bei Autonomieverlust zeigen, werden geschlechtersensibel vor einem versorgungsrelevanten Hintergrund beleuchtet.
Methode:
Es wurden 10 narrativ-biografische Interviews mit Frauen und Männern ab 65 Jahren, in deren Paarbeziehung ein*e erkrankte*r Partner*in lebt, nach der Grounded Theory durchgeführt.
Ergebnisse:
Bei älteren Paaren prägen traditionelle, geschlechterspezifische Rollenzuweisungen das Bewältigen von Autonomieverlusten. So sind besonders Frauen, deren Partner chronisch erkrankt ist, in höherem Maß psychisch belastet, da sie 1. häufig traditionell weibliche Tätigkeiten, wie Fürsorge- und Hausarbeit, verantworten und 2. eher dazu neigen, ihr Autonomiebedürfnis zu unterdrücken, um soziale Anforderungen der Partnerfürsorge zu erfüllen. Männer und Frauen bewältigen Autonomieverluste in der Partnerschaft im Alter nach biografischen und sozioökonomischen Faktoren mit individuellen Verdrängungs-, Kompensations- und Kontrolltechniken.
Schlussfolgerung:
Bewältigungsmuster bei Autonomieverlusten in der Paarbeziehung im Alter wurden mit Ausblick auf Lebensqualität und Gesundheit beider Partner*innen schematisch abgebildet. Diese sind weniger erfolgreich, wenn sie sich an traditionellen Rollenvorgaben orientieren. Für den Erhalt von Lebensqualität und Gesundheit ist es wichtig, die Autonomie von Partner*innen durch psychosoziale Entlastung zu fördern und Geschlechterstereotype zu reflektiert.
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