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DOI: 10.1055/s-0037-1605955
Gesundheitskompetenz im Alter – Eine Analyse des gesundheitsbezogenen Informationsverhaltens älterer Menschen
Publication History
Publication Date:
01 September 2017 (online)
Fragestellung:
Angesichts der stetigen Alterung der Gesellschaft und Zunahme chronischer Erkrankungen ist die Stärkung und Förderung der Gesundheitskompetenz älterer Menschen (>= 50 Jahre) bedeutsam. Für die Entwicklung und Umsetzung zielgruppenspezifischer Interventionen sind Erkenntnisse zum Gesundheitsinformationsverhalten notwendig. Die vorliegende Analyse untersucht soziodemografische und gesundheitsbezogene Einflussgrößen auf das Gesundheitsinformationsverhalten älterer Menschen.
Methoden:
Die Datengrundlage bilden 1.306 Befragte (Alter 40 – 79 Jahre) der 22. Welle des Bertelsmann-Gesundheitsmonitors. Es werden das Interesse an Gesundheitsinformationen, die Themensuche sowie die hierzu genutzten Informationsquellen untersucht und mögliche Determinanten (Alter, Geschlecht, Schulbildung, subjektiver Gesundheitszustand, chronische Erkrankung und Gesundheitsbewusstsein) bestimmt. Einflussfaktoren der aktiven Suche nach Gesundheitsinformationen werden multifaktoriell analysiert mittels binärer logistischer Regression.
Ergebnisse:
Das Gesundheitsinformationsinteresse steigt mit zunehmendem Alter von 34% auf 52% und mit zunehmendem Gesundheitsbewusstsein von 16% auf 76%. Davon bewerten 49% ihren Gesundheitszustand negativ (vs. positiv 40%) und 47% sind Chroniker (vs. 40% nicht chronisch krank). Die aktive Suche nach Gesundheitsinformationen ist mit starkem Gesundheitsbewusstsein (OR 16,7 [8,05 – 34,71]) und höherem Alter (70 – 79 Jahre; OR 1,8 [1,22 – 2,62]) verbunden. Ältere Menschen greifen auf eine Vielzahl gesundheitsbezogener Informationsquellen zurück.
Schlussfolgerungen:
Signifikante alters-, geschlechts- und kontext- bzw. situationsspezifische Unterschiede des Gesundheitsinformationsverhaltens älterer Menschen sind erkennbar. Für die Entwicklung und Umsetzung von Interventionen zur Förderung und Verbesserung der Gesundheitskompetenz werden daraus Handlungsempfehlungen abgeleitet (z.B. zielgruppenspezifische Informations- und Vermittlungsstrategien).
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