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DOI: 10.1055/s-0037-1619166
Zirkadiane Verteilung von obstruktiven Atemgeräuschen bei akut exazerbierten und stabilen COPD Patienten
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
21. Februar 2018 (online)
Fragestellung:
Die Auskultation stellt eine Standardmethode in der pneumologischen Basisdiagnostik dar. Da diese aber nur eine Momentaufnahme liefern kann und eine große Untersucher abhängige Variabilität vorliegt, könnten computergestützte Langzeitauskultationen Atemgeräusche objektivieren und im zeitlichen Verlauf qualitativ und quantitativ erfassen.
Methodik:
In einer prospektiven Kohortenstudie wurden Patienten mit schwerer Exazerbation einer COPD (AECOPD) mit Patienten in einer stabilen Phase der Erkrankung verglichen. Die obstruktiven Auskultationsphänomene (Wheezing) wurden durch Aufzeichnung der Lungengeräusche mit einem akustischen Langzeitmonitor „LEOSound®“ (Heinen + Löwenstein Medizin-Elektronik GmbH, Bad Ems) über 24h analysiert. Zudem wurden subjektive Dyspnoe, die Lungenfunktionsparameter und laborchemische Parameter dokumentiert und analysiert.
Ergebnisse:
In der Gruppe der AECOPD Patienten zeigten sich signifikant mehr Wheezing-Ereignisse (WE) als in der Gruppe der stabilen Patienten (590,5 (144,5 – 1644,75) WE vs. 151,5 (89,25 – 399,75) WE; p = 0,021). Hierbei zeigte sich kein signifikanter Unterschied bezogen auf die zirkadiane Verteilung der Obstruktionen in beiden Gruppen. Die Auswertung der Hustenepochen (HE) zeigte zirkadiane Unterschiede mit einer signifikanten Reduktion der nächtlichen HE bei der AECOPD (145,5 (56,5 – 197,5) am Tage vs. 86,5 (34,5 – 103,75) nachts; p = 0,024) und der stabilen Erkrankung (123,5 (73,5 – 170,75) am Tage vs. 42,0 (31,25 – 73,0) nachts; p < 0,001) ohne eine signifikante Differenz zwischen den Gruppen zu zeigen (223,15 ± 122,784 HE vs. 182,15 ± 85,83 HE; p = 0,229).
Schlussfolgerung:
Wheezing ist ein häufiges Phänomen in der schweren Exazerbation einer COPD und tritt tagsüber und in der Nacht in gleicher Ausprägung auf. Die akustische computergestützte Langzeitauskultation kann hier ein hilfreiches Instrument sein, um die Ausprägung der Obstruktionen im zeitlichen Verlauf zu quantifizieren. Weitere Studien müssen nun die Möglichkeit einer Therapiekontrolle durch solche Systeme analysieren.
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